„Alle Jahre wieder“, „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“: Vier Tage vor Heiligabend, am Donnerstag, 20. Dezember 2018, wird sich in der Wallenhorster Fußgängerzone wieder ein großer Chor mit vielen jungen und älteren Sängern versammeln.
Der Bürgerverein Wallenhorst lädt dann ab 18 Uhr zum 4. Mal zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen unter dem stattlichen, hell erleuchteten Weihnachtsbaum ein. Nach der guten Resonanz in den
ersten drei Jahren erwartet der Bürgerverein-Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann erneut zahlreiche Weihnachtsliederfreunde, die sich in fröhlicher Stimmung mit klassischen und auch modernen
Liedern auf das Weihnachtsfest einstimmen möchten.
Unter der Leitung von Maria Hartelt haben sich zur Unterstützung der Sänger erneut das Akkordeon-Trio Eva-Maria Meins-Niemann, Peter Papke und Franz Langelage sowie bereits auch weitere Musiker
angemeldet. Bei einem kleinen Vorbereitungstreffen brachten die ehrenamtlich Aktiven in entspannter Runde ihre Ideen ein, auf die sich die kleinen und größeren Weihnachtsfans bereits freuen
können. Die Besucher erhalten zum gemeinsamen Singen die bewährten Weihnachtsliederhefte mit ausgewählten Liedern. Wie in den Vorjahren werden sicher wieder viele Familien und auch Großeltern mit
ihren Enkeln teilnehmen. Auf der stimmungsvollen Veranstaltung werden sich sicher wieder viele Bürgerinnen und Bürger aus allen Ortsteilen mit dem gemeinsamen Singen auf das Weihnachtsfest
einstimmen.
„Dieses schöne Gemeinschaftserlebnis, kurz vor dem Heiligen Abend, ist ein hervorragender Abschluss der Vorweihnachtszeit.“
Dieses vom Bürgerverein Wallenhorst angebotene gemeinsame Weihnachtsliedersingen für Jedermann gehört bei vielen Wallenhorstern inzwischen fest zur Weihnachtszeit. Die mitwirkenden Musiker
kündigten an, an diesem Abend auch ihre persönlichen Favoriten zu spielen. Dazu gehört für Peter Papke mit dem Lied von der Weihnachtsbäckerei ein gerade vor allem bei Kindern populäres Stück:
„Ich bin mir sicher, dass da alle mit Vorfreude auf das Weihnachtsfest mitsingen werden.“
Zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen ist am 20. Dezember jeder herzlich eingeladen, der sich auf das Fest freut und gern in der Gemeinschaft singt. Dabei kommt es besonders auf die Freude am
Singen an. Vielleicht gibt es auch Unterstützung durch die Mitglieder des Gemeinderates, die sich am gleichen Abend zur Ratssitzung treffen. Mehrere Ratsmitglieder haben gegenüber dem Bürger-Echo
angekündigt, dass sie nach der Sitzung oder während einer Pause gern mit dabei sein möchten. Natürlich sorgt der Bürgerverein Wallenhorst auch für Stärkungen vom Grill und wärmenden Punsch.
Zwischen den Musikstücken und im Anschluss der Veranstaltung gibt es die Gelegenheit zu einem entspannten Gesprächsaustausch. Das Bürger-Echo freut sich ebenfalls darauf und wünscht allen eine
angenehme Vorweihnachtszeit.
(H.)
Am Glühweinstand des Bürgerverein Wallenhorst startet Peter Papke seinen diesjährigen Kiwi-Verkauf für den Senegal. Die frisch geernteten Kiwis stellt Papke aus eigenem Anbau zur Verfügung. Verkauft werden Tüten mit 1 Kilo Inhalt. Erhältlich sind die Kiwis auf dem Wallenhorster Weihnachtsmarkt am Samstag, 1. Dezember und am Sonntag, 2. Dezember, jeweils von 15 bis 20 Uhr, solange der Vorrat reicht.
Die Einnahmen durch den Kiwi-Verkauf werden komplett in den Senegal gespendet. Die Stiftung „Menschen in Not im Senegal“ unterstützt damit mehrere Projekte von Helmut Buschmeyer und Anni Kock. Zum Beispiel werden der Bau einer Schule und auch Kinder-Patenschaften ermöglicht.
Das Kiwi-Verkaufsteam um Peter Papke wird neben anderen auch von Helmut Buschmeyer tatkräftig unterstützt. Beide laden zum Besuch der Kiwi-Aktion herzlich ein und freuen sich auf einen Total-Ausverkauf.
(kB)
Gute Ideen für mehr Kunst und Kultur oder Anregungen für noch bessere Angebote in den Schulen und Vereinen: Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger tut jeder Gemeinde gut. Das gilt natürlich
auch für Wallenhorst, das als Wohn- und Lebensort schon jetzt viel Lebensqualität bietet. Dessen ungeachtet gibt es auch hier in vielen Bereichen noch Luft nach oben und ungenutztes Potenzial.
Der Bürgerverein Wallenhorst möchte Ihnen die Möglichkeit geben, Neues mit anzustoßen und Unterstützung für sinnvolle Vorhaben zu finden.
Sie haben regelmäßig am ersten Mittwoch im Monat ab 18.30 Uhr die Gelegenheit, uns Ihre Ideen und Anregungen in unserer Bürger-Sprechstunde mitzuteilen. Wenn gewünscht können Ihre Anregungen und
Wünsche mit Hilfe des Bürgervereins nach vorn gebracht werden. Im Wallenhorster Gasthaus Witte am Pyer Kirchweg steht Ihnen dafür – nach vorheriger Anmeldung und Terminabsprache – ein Mitglied
des Bürgerverein-Vorstands gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.
Zur Anmeldung und Verabredung des genauen Zeitpunkts wenden Sie sich bitte an den Geschäftsführer des Bürgervereins, Karl-Heinz Bergmann, Tel. 0171 2866967 oder E-Mail: khbergmann@osnanet.de.
Nach erfolgter Terminabsprache erwarten wir Sie gerne und freuen uns auf Sie. H.
Osnabrück sollte Verkehrsentlastung nicht zu Lasten anderer anstreben – Belm und Wallenhorst zum Widerstand entschlossen
Das Treffen der A 33-Nord-Befürworter mit den Osnabrücker Fraktionsvorsitzenden von SPD, CDU und FDP im Osnabrücker Rathaus mit Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hat nicht nur bei den
Wallenhorster Landtagsabgeordneten Guido Pott (SPD) und Clemens Lammerskitten (CDU) für Ärger und Irritationen gesorgt.
„Ich habe davon aus der Zeitung erfahren. Mir war sofort klar, dass man das so nicht stehen lassen kann.“ Der Belmer Bürgermeister Viktor Hermeler vereinbarte nach der Lektüre des Bürger-Echos
umgehend einen gemeinsamen Pressetermin mit seinem Wallenhorster Amtskollegen Otto Steinkamp, „um gemeinsam unsere Sicht der Dinge darzustellen.“ Über den nach Redaktionsschluss festgelegten
Termin wird das Bürger-Echo natürlich ausführlich berichten.
Auf die Frage, ob das auf A 33-Befürworter begrenzte Treffen im Osnabrücker Rathaus ein Zeichen von Fairness und gutem Stil sei, antwortet der Wallenhorster Bürgermeister Otto Steinkamp dem
Bürger-Echo schriftlich wie folgt: „Ich bin schon sehr erstaunt, dass zu einem solchen Treffen mit dem Minister für Wirtschaft, Verkehr und Digitalisierung keine Vertreter der unmittelbar
betroffenen Gemeinden geladen sind.“ Ähnlich äußert sich der ebenfalls parteilose Viktor Hermeler: „Ich finde es nicht richtig, wenn Außenstehende darüber befinden möchten, was gut und richtig
für die Gemeinde Belm ist. Dazu sollte man uns schon selbst die Möglichkeit geben.“
Neben dem Vorgehen der Befürworter kritisieren die beiden Bürgermeister auch die inhaltlichen Aussagen der selbst ernannten Osnabrücker Deutschland-Koalition. Es bleibe dabei, dass entscheidende
Fakten gegen den Neubau der A 33-Nord sprechen. Für die Umwelt und die dort lebenden Menschen sei das Vorhaben extrem schädlich. Zudem führe die vorgesehene Autobahntrasse mitten durch ein von
der EU geschütztes FFH-Gebiet. Die Gemeinden Belm und Wallenhorst bleiben aus vielen guten Gründen bei ihrem strikten „Nein“ und werden wenn nötig auch eine Klage gegen das Projekt unterstützen.
„Die Gemeinde Wallenhorst wird alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um den Bau der Autobahn zu verhindern“, betont Otto Steinkamp. „Dem kann ich mich voll und ganz anschließen“, versichert Viktor
Hermeler.
Im Belmer Haushalt sind seit einigen Jahren bereits jeweils 5.000 Euro pro Jahr zur Unterstützung von Aktionen und Projekten gegen den Bau der A 33-Nord festgeschrieben. Wallenhorst wird
„erforderliche Mittel sofern es erforderlich ist, kurzfristig zur Verfügung stellen“, erklärt Bürgermeister Steinkamp. Die Wallenhorster Politiker Guido Pott und Clemens Lammerskitten hatten sich
im jüngsten Bürger-Echo dafür ausgesprochen, dass schon im nächsten Haushalt für 2019 Geld für den bereits eingerichteten Klagefonds bereitgestellt werden. „Das wäre gerade jetzt ein Signal, dass
wir zum Widerstand entschlossen sind“, erklärt Clemens Lammerskitten. Denn derzeit werden in Berlin und Hannover wichtige planerische Weichen für das Projekt gestellt.
Dass es nun ernst wird, stellt auch Otto Steinkamp fest: „Mit der Einleitung der Durchführung des Planfeststellungsverfahrens und einem möglichen Planfeststellungsbeschluss geht es nun sicherlich
in die entscheidende Phase. Ziel wird es sein müssen, gegen den Planfeststellungsbeschluss eine erfolgreiche Klage zu führen.“
Ähnlich wie Viktor Hermeler aus Belm ist der Wallenhorster Bürgermeister zuversichtlich, dass die A 33-Nord am Ende per Gerichtsbeschluss gestoppt wird: „Der massive Eingriff in die Natur und in
die Flächen von landwirtschaftlichen Betrieben ist nicht auszugleichen. Vor diesem Hintergrund und der rasanten Kostenexplosion ist es unumgänglich, den sechsspurigen Ausbau der A 30 zu
realisieren.“ Dieser Eingriff in die Natur sei, so Otto Steinkamp weiter, „erheblich geringer“ und habe zudem einen wesentlichen inhaltlichen Vorteil: „Er beschleunigt nicht nur den Verkehr in
Richtung Norden sondern auch von West nach Ost“. Wirtschaftsminister Althusmann hatte bei dem Treffen in Osnabrück berichtet, dass die Kosten für den Bau der rund 9,6 Kilometer langen A
33-Teilstücks zwischen Wallenhorst und Belm nunmehr mit 146 Millionen Euro veranschlagt werden – was wieder einmal mehr ist, als zuvor bekannt war.
Dass die Osnabrücker Fraktionsvorsitzenden von SPD, CDU und FDP stolz auf die Speditionshauptstadt Osnabrück sind und zugleich den Lkw-Verkehr aus der Stadt verbannen möchten, kommentiert Otto
Steinkamp wie folgt: „Baden ohne nass zu werden, ist nicht möglich.“ Eine Belebung der Innenstädte ohne zusätzliche Belastung mit Autoverkehr würde sich jede Kommune wünschen.
Wie das im Einzelfall gelingen könne, sollte jede Kommune erst einmal für sich selbst prüfen, betont der Wallenhorster Bürgermeister abschließend: „Eine Verlagerung der Probleme auf andere
Kommunen sollte man dabei nicht anstreben.“ Dass der Autobahnneubau nach Meinung der Osnabrücker Deutschland-Koalition vor allem der Entlastung der Osnabrücker Innenstadt dienen soll, ist für
Viktor Hermeler inakzeptabel: „Das geht zu Lasten der Nachbarn. Die Kollegen müssen bedenken, dass auch bei uns Menschen leben, die vor Lärm und Luftbelastungen geschützt werden müssen
(H.)
Dass Osnabrück eine staugeplagte Stadt ist, musste jetzt auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) erfahren. Wie viele andere leidgeprüfte Autofahrer musste der Minister auf
dem Weg vom Kreishaus am Stadtrand bis zum Rathaus in der Innenstadt viel Geduld vor Dauerbaustellen und roten Ampeln aufbringen.
Entsprechend lange mussten die von Bernd Althusmann später als „Osnabrücker Deutschlandkoalition“ bezeichneten Gastgeber von SPD, CDU und FDP auf den Wirtschaftsminister warten. Deren Vorsitzende
der Ratsfraktionen Frank Henning, Fritz Brickwedde und Thomas Thiele hatten den Wirtschaftsminister als Fürsprecher für den Ausbau der A 33-Nord in den Sitzungssaal des Osnabrücker Rathauses
eingeladen. Als die Politiker-Runde dann schließlich komplett war, wurde Einigkeit demonstriert. „Ich sehe hier niemanden, der gegen den Lückenschluss ist“, stellte der Minister sichtlich
zufrieden nach einem kurzen Meinungsaustausch fest. Er selbst könne versichern, dass er fest zu dem nach seinen Worten 146 Millionen Euro teuren Neubau der rund 9,4 Kilometer langen
Autobahntrasse zwischen Belm und Wallenhorst steht. Für die schwarz-rote Landesregierung genieße dieses Projekt absolute Priorität: „Wir werden alles für einen möglichst schnellen Baubeginn
tun.“
Mit dem inzwischen vom Bund erteilten, so genannten „Gesehen-Vermerk“ habe das Projekt eine weitere Planungshürde genommen, berichtete der Wirtschaftsminister. Spätestens 2019 könne nun das
Planfeststellungsverfahren beginnen, das im besten Fall innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein werde. „Wenn alles glatt läuft, könnten schon 2021 die ersten Bagger anrollen.“ Dem baldigen
Baubeginn könne nur noch eine Klage entgegenstehen, von der man allerdings nie wissen könne, wie lange das Verfahren dauert und wie es am Ende ausgeht. „Hier sehe ich das einzige Risiko“, betonte
der Minister.
Zur Risiko-Minimierung werde er in naher Zukunft mehrere Maßnahmen einleiten bzw. unterstützen. Neben verschiedenen Verordnungen zur Planungsbeschleunigung werde es auch ein Gespräch mit der
Justizministerin Barbara Havlitza mit dem Ziel geben, dass die in Wallenhorst lebende CDU-Politikerin mehr Richter für strittige Bauverfahren bereitstellt. Gegner des Autobahnneubaus sollen mit
der Wiederaufnahme des gescheiterten Dialogforums umgestimmt werden, kündigte Bernd Althusmann an: „Wir möchten mit Transparenz überzeugen.“ Die Neuauflage des im letzten Jahr mangels Teilnehmer
und Einigungschancen eingestellten Dialogforums soll erneut am 15. November in Osnabrück starten und erneut unter Leitung der Bertelsmann-Stiftung durchgeführt werden. Wer dazu eingeladen wird,
blieb noch offen.
Was die Befürworter von kritischen Bewertungen der Lückenschluss-Planung halten, hatte der Minister schon zu Beginn seines Vortrags erklärt. „Aussagen eines pensionierten Professors werden nichts
an unserer positiven Bewertung des Projekts ändern.“
Bernd Althusmann hatte damit offensichtlich den bundesweit renommierten Verkehrswissenschaftler Jürgen Deiters im Visier, der mittels ausführlicher wissenschaftlicher Untersuchungen unter anderem
den volkswirtschaftlichen Nutzen der A 33-Nord angezweifelt hatte. Die dort aufgeführten Fakten sind nach Ansicht des Ministers nicht für eine Bewertung des Projekts geeignet.
Klar ist dagegen, warum sich die Osnabrücker Deutschlandkoalition aus CDU, SPD und FDP für den von Natur- und Umweltschutzverbänden sowie den Nachbargemeinden Wallenhorst und Belm vehement
abgelehnten Neubau der A 33-Nord einsetzt. „Ohne den Lückenschluss wird die Stadt Osnabrück im Verkehr ersticken“, betonte der FDP-Fraktionschef Thomas Thiele. „Die A 33-Nord hat als
Umgehungsstraße für die Stadt Osnabrück eine herausragende Bedeutung. Mit der durch einen kompletten Autobahnring verringerten Verkehrsbelastung wird auch die Unfallgefahr für die Stadt sinken“,
ergänzte sein CDU-Pendant Fritz Brickwedde. Da wollte auch der SPD-Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Frank Henning nicht zurückstehen: „Wir wollen vor allem den Lkw-Verkehr aus der
Stadt rausbekommen.“
Was ihn nicht daran hinderte, kurze Zeit später unter dem Beifall der anwesenden Politiker auf die große Bedeutung der in Osnabrück angesiedelten Transportunternehmen hinzuweisen: „Wir können
stolz darauf sein, dass Osnabrück eine Speditions-Hauptstadt ist.“ So trage das in Osnabrück versammelte Transportgewerbe mit zahlreichen Arbeitsplätzen und hohen Steuerabgaben entscheidend zum
Wohlstand der Stadt bei. Als positiv werteten die Osnabrücker Politiker auch die Ankündigung des Ministers, dass die durch Osnabrück führende B 68 herabgestuft werden könne, sobald die A 33-Nord
fertiggestellt ist. Denn damit wäre die Voraussetzung für ein Lkw-Fahrverbot für Osnabrück erfüllt.
Eher einsilbig blieben die Befürworter der A 33-Nord auf die Nachfrage des Bürger-Echos über den Planungsstand für den sechsspurigen Ausbau der A 30 im Bereich der Stadt Osnabrück.
Wirtschaftsminister Bernd Althusmann bestätigte immerhin, dass auch dieses Projekt im vorrangigen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans eingestuft ist – und nach objektiven Kriterien der Planer
somit mindestens die gleiche Bedeutung hat wie der Neubau der A 33-Nord. Wie weit die Planung für den A 30-Ausbau ist, konnte der Minister dann aber nicht sagen. Nach einigem „Hin und Her“
stellte schließlich die ebenfalls anwesende Osnabrücker CDU-Ratsfrau und Landtagsabgeordnete Anette Meyer zu Strohen fest, dass „die Planung hier noch ganz am Anfang steht.“ Für den Minister und
seine Gastgeber war das Thema dann schnell beendet. Das abschließende Statement des SPD-Politikers Frank Henning dazu war deutlich: „Wir sind heute hier, weil wir den A 33-Lückenschluss wollen“
(siehe auch Interview).
Dass sie genau das nach wie vor „mit aller Kraft und Deutlichkeit verhindern wollen“, machten die beiden Wallenhorster Ratspolitiker und Landtagsabgeordneten Guido Pott (SPD) und Clemens
Lammerskitten (CDU) auf Nachfrage des Bürger-Echos klar. Da sie keine Einladung für das Treffen im Osnabrücker Rathaus bekommen hatten, waren sie auch nicht anwesend. Abgesehen von den
inhaltlichen Aussagen zeigte sich Clemens Lammerskitten auch über den Ort und die Zusammensetzung der Veranstaltung irritiert. Da die A 33-Nord ein Thema ist, das in erster Linie die Gemeinden
Wallenhorst und Belm betrifft, hätte das Gespräch eigentlich dort stattfinden müssen, so der Wallenhorster CDU-Politiker. Nach dem Treffen werde immerhin deutlich, dass der Autobahnneubau wohl
nur per Gerichtsklage verhindert werden kann.
„Jetzt ist für uns der richtige Zeitpunkt, ein klares Zeichen gegen den schädlichen und unsinnigen Autobahnneubau zu setzen“, betont Clemens Lammerskitten. Für die Gemeinde Wallenhorst bedeute
das konkret, dass sie möglichst schon für den nächsten Haushalt ausreichend finanzielle Mittel zur Unterstützung des bereits eingerichteten Klagefonds einstellen müsse.
„Ja, das wäre auch aus meiner Sicht sinnvoll“, erklärt dazu Guido Pott. Er versicherte, sich „wie schon seit mehr als 30 Jahren“ gegen den A 33-Lückenschluss einzusetzen. Ein persönliches Zeichen
habe er mit der Überweisung eines kleinen Betrags aus eigener Tasche auf das Konto des Klagefonds bereits gesetzt.
(H.)
„Ihr habt tolle Arbeit für die Allgemeinheit geleistet. Das ist unbezahlbar.“ Im Namen des Bürgerverein Wallenhorst würdigte Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann jetzt das Engagement der
Wallenhorster Messdiener, die vor einigen Wochen mit vereinten Kräften den Bürgerpark aufgeräumt und den dazugehörigen Grillplatz wieder schick und funktionsfähig gemacht haben. Als Anerkennung
wird der Bürgerverein die Arbeit der Messdiener mit einer Spende von 200,- Euro honorieren.
„Darüber freuen wir uns sehr. Wir können das Geld gut für unsere Jugendarbeit gebrauchen“, betonten Felix Kempchen und Jannis Rosenberg. Als gern gesehene Gäste der Vorstandssitzung informierten
sich die beiden Sprecher der Messdiener auch über die Arbeit des Bürgervereins. Die Einladung zu einer weiteren Zusammenarbeit nahmen sie gern an.
„Wenn einmal tatkräftige Hilfe bei Veranstaltungen gebraucht wird, können Sie uns gern ansprechen.“
Dass die Messdiener eine Menge leisten können, haben sie auch bei ihrer Arbeit im Bürgerpark gezeigt.
Mehr als 20 junge Leute waren Samstag morgens zur Stelle und haben den Grillplatz und die Fläche rundherum wieder zu einem Platz gemacht, an dem man sich wohlfühlen kann. Der Bürgerverein hatte
zuvor bei einer Begehung festgestellt, dass der Bürgerpark an vielen Stellen ungepflegt ist. Insbesondere der vor einigen Jahren von den Messdienern angelegte Grillplatz hatte sich in einem
beklagenswerten Zustand präsentiert.
Die Messdiener reagierten schnell und effektiv. Nachdem die Gemeinde zugesichert hatte, die Kosten für das benötigte Baumaterial zu übernehmen, ging es umgehend an die Arbeit. Positive Reaktionen
Wallenhorster Bürger blieben nicht aus. So habe etwa der Reisetreff Ludwig spontan für eine Stärkung mit frischen belegten Brötchen gesorgt, berichteten die beiden Messdiener-Sprecher. Ein
zufällig vorbeikommender Mitarbeiter habe die Arbeiten gesehen und zusammen mit dem Reisetreff-Team entscheiden, dass die ehrenamtlichen Helfer eine kleine Unterstützung verdienen.
Das sieht auch Karl-Heinz Bergmann so. Zwar sei es eigentlich die Aufgabe der Gemeinde Wallenhorst, dass sie ihre Anlagen selbst gut in Schuss hält. Wenn dies – wie beim Bürgerpark – nicht
geschehe, sei das Engagement der Bürgerinnen und Bürger gefragt. Entsprechend vorbildlich sei das Engagement der Wallenhorster Messdiener, so Karl-Heinz Bergmann: „Macht weiter so. Wir werden
ehrenamtliches Bürger-Engagement auch künftig unterstützen.“
(H.)
„Natürlich spielen wir heute open air. Das macht gerade hier am Dulingschen Hof allen am meisten Spaß.“ Eine Stunde vor Beginn des traditionellen Jazz-Konzerts mit der beliebten „Happy Jazz
Society“ waren sich die Bandmitglieder und der Vorstand des gastgebenden Bürgervereins Wallenhorst am letzten August-Sonntag schnell einig: Nachdem die Regenwolken vom Vortag am Morgen von blauem
Himmel und Sonnenschein abgelöst worden waren, wurden die Bühne und die Besucherstühle kurzerhand auf der Wiese des Friedensgarten aufgebaut.
Als pünktlich um 11 Uhr das erste Musikstück gespielt wurde, waren die rund 250 Besucher begeistert: „Das ist hier wieder einmal eine tolle Stimmung mit hervorragender Jazz-Musik“, betonten
mehrere Jazz-Fans gegenüber dem Bürger-Echo. Das Gelände rund um den Dulingschen Hof sei dafür bestens geeignet und sollte gern für weitere kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.
Die „Happy Jazz Society“ zeigte sich erneut bestens in Form. Klassiker aus den zwanziger und dreißiger Jahren wie „Dreamboat“ oder „Wenn wieder Frühling ist“ trafen genau den Geschmack der
Jazz-Freunde. „Wir sorgen mit unserer Musik für die Fußbodenheizung“, betonte Band-Leader Dieter Litsche mit Verweis auf das rhythmische Tippen und Schnipsen, mit dem die Hits von den Besuchern
begleitet wurden. Die zunächst mitgebrachte Jacke wurde im Laufe des Vormittags von etlichen Jazz-Fans beiseite gelegt, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes von der Musik angewärmt wurden. Die
„Happy Jazz Society“ bedankte sich nach einem rund zweistündigen Programm mit mehreren Zugaben. „Das war heute auch für uns wieder ein richtig angenehmer Auftritt. Beim Bürgerverein Wallenhorst
sind wir immer sehr gern zu Gast“, berichtete Dieter Litsche nach dem Konzert (siehe auch Interview).
Hocherfreut über die große Besucherresonanz zeigte sich auch Karl-Heinz Bergmann. Passend zur ausgelassenen Stimmung des Vormittags kündigte der Geschäftsführer des Bürgervereins Wallenhorst für
die nächste Auflage der Veranstaltung einen neuen Titel an: „Auch in Zukunft werden wir das Konzert verlässlich am letzten Sonntag im August als ‚Happy Jazz-Sonntag in Wallenhorst‘ durchführen“.
Alle Musikfreunde können so das Jazz-Konzert frühzeitig als „must go“ in ihrem Kalender festhalten. Neben der Musik genossen die Besucher auch die Möglichkeit zu interessanten Gesprächen in
entspannter Runde. Viele von ihnen stärkten sich dazu mit kühlen Getränken und Leckereien vom Grill, die von den ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern des Bürgervereins angeboten wurden.
Eine Umfrage des Bürger-Echos zeigte, dass neben zahlreichen Wallenhorstern auch Jazz-Freunde eigens aus Icker, Vehrte, Engter oder Achmer zum Dulingschen Hof gekommen waren. Eine Familie war
samt Kindern und Großeltern sogar aus Osnabrück mit dem Fahrrad zum Konzert mit der „Happy Jazz Society“ gefahren. „Das zeigt, dass wir mit dem Angebot nach wie vor richtig liegen“, betonte
Karl-Heinz Bergmann, der sich zusammen mit seinen Vorstandskollegen vom Bürgerverein schon auf die nächste Auflage freut. Einen großen Dank richtete er an das ehrenamtliche Auf- und Abbauteam des
Bürgervereins, welches wie immer routiniert und pünktlich den Konzertgarten an der Hofstelle Duling hergerichtet hatte.
Mit einem Grußwort gelobt wurde „die rundum gelungene Veranstaltung“ auch von dem stellvertretenden Bürgermeister Alfred Lindner, der seit vielen Jahren zu den Stammgästen des Jazz-Konzerts
zählt: „Das Ganze ist für Wallenhorst ein kulturelles Highlight, für das ich im Namen der Gemeinde nur Eines sagen kann: Danke für diese wunderbare Veranstaltung.“
(H.)
„Kreisverkehre müssen für Radfahrer objektiv sicher sein und ihnen auch subjektiv sicher erscheinen, weil sie sonst zu wenig Akzeptanz finden.“ Der Verkehrsfachmann Thorsten Böhm kann gut
nachvollziehen, wenn Radler sich gerade in Kreiseln vor der gemeinsamen Fahrbahnnutzung mit Autos fürchten. In seinem Heimatort Bielefeld hat der Vorsitzende der dortigen Vertretung des
Radfahr-Verbands ADFC gerade erlebt, dass ein entsprechend neu gebauter Kreisel von vielen Fahrradfahrern abgelehnt wird. „Man muss die Ängste der Menschen ernst nehmen“, betont Thorsten Böhm.
Ansonsten bestehe die Gefahr, dass viele Bürger auf den Drahtesel verzichten – obwohl sie eigentlich zu einem Umstieg auf das umweltfreundliche Verkehrsmittel bereit wären. Außerdem verfügten
viele Menschen nicht über die Fähigkeit, sich mit einem Fahrrad wie mit einem Motorrad im Kraftverkehr zu bewegen.
Die aktuelle Planung des Butke-Kreisels in Lechtingen möchte der ADFC-Fachmann aus der Ferne nicht im Einzelnen bewerten, da er dies lieber den Fachleuten vor Ort überlässt. Zu generellen
Aussagen in Sachen Verkehrsführung in Kreisverkehren war Thorsten Böhm gegenüber dem Bürger-Echo dessen ungeachtet gern bereit. Ein Kernpunkt ist dabei, dass bisherige Empfehlungen – auch im ADFC
– für eine gemeinsame Fahrbahnnutzung von Auto- und Fahrradfahrern zum Teil auf mehr als 30 Jahre alten Auswertungen von Unfällen basieren, die eine schwache Datenbasis hatten. So habe man aus
den seinerzeit registrierten Unfällen auf Radwegen vereinfachend geschlossen, dass Fahrradfahrer auf der Straße generell sicherer aufgehoben sind. Diese Folgerung sei schon damals in den
achtziger Jahren falsch gewesen, betont der ADFC-Fachmann: „Richtig wäre es stattdessen gewesen, die Beseitigung von konstruktiven Mängeln an Radwegen, besonders an Einmündungen und Kreuzungen
sowie Lückenschlüsse in Radwegnetzen zu fordern.“
Die polizeilichen Unfallauswertungen zeigen seit Jahren, dass sich in Deutschland die mit Abstand meisten Kollisionen zwischen Autos und Radfahrern beim Abbiegen der Kraftfahrzeuge ereignen. Auf
der Suche nach einer möglichst sicheren und von den Radfahrern akzeptierten Verkehrsführung setze sich im „Radfahrerland“ Holland zunehmend ein Konzept durch, das im Kern auf einen großzügig um
den Kreisverkehr gebauten Radweg mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu den Autofahrern setzt, berichtet Thorsten Böhm. Wichtig ist dabei, dass der Radweg so viel Abstand zur Pkw- und
Lkw-Fahrbahn hat, dass die Nutzung von den Fahrradfahrern als angenehm und sicher empfunden wird.
Die Kreuzungsstellen der Kreiselarme sollten möglichst mit einem 90-Grad Winkel zwischen den Auto- und Fahrradspuren ausgestattet sein. „Der Vorteil ist, dass die Autofahrer nahende Radler dann
gut durch die Windschutz- oder Seitenscheibe erkennen können und sich dafür nicht nach hinten umdrehen müssen“, erklärt Thorsten Böhm. In den Niederlanden geht man davon aus, dass sich so viele
in Folge von Unachtsamkeit der Autofahrer entstandene Unfälle vermeiden lassen.
Für zusätzliche Sicherheit sorge bei diesem Kreisel-Konzept eine Art Sicherheitspuffer in den Einmündungsbereichen. Hier können Autofahrer nach dem Verlassen des Kreisels stoppen, um
vorfahrtsberechtigte Fahrradfahrer vorbeifahren lassen zu können. Ein Nachteil des Ganzen sei, dass entsprechende Kreisverkehre mehr Platz benötigen. Dass unser Nachbarland Holland mit dem neuen
Konzept gleichwohl richtig liegt, zeigen auch die regelmäßigen ADFC-Klimatests sowie aktuelle Erhebungen im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums zum Sicherheitsempfinden der Fahrradfahrer,
berichtet Thorsten Böhm. In beiden Studien nennen Fahrradfahrer die Furcht vor einer zu großen Nähe zum Autoverkehr als wesentlichen Kritikpunkt an der aktuellen Verkehrsführung in
Deutschland.
Dass sich entsprechende Erkenntnisse hierzulande trotzdem noch nicht durchgesetzt haben, liegt nach Einschätzung des Bielefelder ADFC-Fachmanns vor allem daran, dass die Verkehrsplaner in den
zuständigen Behörden zum Teil auf veraltete Erkenntnisse und Empfehlungen vertrauen. In Sachen gemeinsame Fahrbahnnutzung von Fahrrad- und Autofahrern führe das die Entscheider leider oftmals auf
den Holzweg. Für Thorsten Böhm ist klar, dass fahrradfahrer-freundliche Verkehrskonzepte in vielen Bereichen ein Umdenken erforderlich machen. Dazu gehöre auch, dass „zumindest bei Neubauten ein
großzügig gestalteter Radweg zu einer Kreiselanlage gehören sollte.“ Wenn das etwa aus Platzgründen nicht gehe, könne sogar eine Ampelkreuzung die bessere Lösung sein.
(H.)
Vorhandener Radweg darf weiter genutzt werden
Der Abbau der Radwegeschilder muss nicht bedeuten, dass man dort nicht mehr wie gewohnt mit dem Fahrrad fahren darf. Wenn die Flächen – wie am Butke-Kreisel in Lechtingen – farblich herausgehoben
sind, dürfen sie als so genannte nicht-benutzungspflichtige Radwege nach wie vor von Fahrradfahrern genutzt werden, erklärt der ADFC-Fachmann Thorsten Böhm auf Nachfrage des Bürger-Echos.
Der in Lechtingen vollzogene Abbau der mit einem weißen Rad auf blauen Untergrund gekennzeichneten Radwege-Schilder entspreche der aktuellen Straßenverkehrsordnung. Denn diese sehe vor, dass die
Schilder nur noch im Bereich von Unfallschwerpunkten stehen sollen. Da der Butke-Kreisel nicht als überdurchschnittliche Gefahrenquelle registriert ist, habe die Gemeinde Wallenhorst den gültigen
Richtlinien mit dem Abbau entsprochen.
Ob der Verkehr damit sicherer wird, möchte Thorsten Böhm in diesem Einzelfall nicht bewerten. Das werde sich – ähnlich wie an vielen vergleichbaren Orten – wohl erst in etlichen Jahren bei den
nächsten Auswertungen der Unfallzahlen zeigen.
(H.)
Als Quellen verweist der ADFC-Fachmann Thorsten Böhm auf eine Reihe von Untersuchungen und Publikationen,
die im Internet unter den folgenden Adressen zu finden sind:
www.protectedintersection.com
www.bicycledutch.wordpress.com/tag/roundabout/
www.adfc.de/fahrradklima-test
www.nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/fahrrad-monitor-2017-fuer-deutschland
Bestes Sommerwetter, gut aufgelegte Schauspieler und viele glückliche Kinder: Die traditionelle Ferienspaß-Fahrt des Bürgerverein Wallenhorst zur Freilichtbühne nach Tecklenburg war erneut ein
voller Erfolg. Mehr als 65 Kinder hatten sich für das Erfolgsstück „Peter Pan“ angemeldet. Einige von ihnen wurden von ihrer Mutter oder den Großeltern begleitet.
Die mit zwei Bussen nach Tecklenburg gefahrenen Kinder präsentierten sich als freundliche und sympathische Botschafter der Gemeinde Wallenhorst, freute sich Karl-Heinz Bergmann, Geschäftsführer
des Bürgervereins, der die Gruppe zusammen mit anderen Vorstands- und Vereinsmitgliedern begleitet hatte: „Dank so vieler angenehmer Teilnehmer, war das eine der schönsten Fahrten, an die ich
mich erinnern kann.“ Entsprechend freundlich verabschiedete er sich am Ende der Fahrt – und erntete spontanen Applaus von den jungen und älteren Musical-Fahrern.
Die Kinder hatten sich zuvor von den aufregenden Abenteuern des jugendlichen Musical-Helden „Peter Pan“ begeistern lassen. Sie fieberten bei den ebenso spannenden wie gefährlichen Abenteuern mit
und drückten die Daumen, dass sich am Ende das Gute gegen das Böse durchsetzt. Dass es nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen schließlich doch zu einem „Happy End“ auf der Bühne kam, sorgte auch
bei der Wallenhorster Besuchergruppe für große Erleichterung.
„Uns hat das sehr gut gefallen“, betonte zum Beispiel Monika Rosemann, die mit ihrer Enkeltochter Sharon Recker mit dabei war. Neben „Peter Pan“ haben ihnen auch die anderen Darsteller und die
fantasievoll gestaltete Bühne sehr gut gefallen. Insgesamt waren bei dem rund zweistündigen Stück mehr als 60 Darsteller für ein gelungenes Wechselspiel von Gefühl, Musik und „Action“ auf der
Bühne. Für eine kleine Stärkung zwischendurch hatten sich die meisten Kinder leckeren Proviant mitgebracht. Einige von ihnen nutzten die Pause auch, um sich mit einem Eis oder Getränk von der
Freilichtbühne zu versorgen.
Die Wallenhorsterin Monika Korte war sich schon vor der Fahrt sicher, dass sie mit „Peter Pan“ richtig liegt. „Ich war als Kind selbst mehrfach bei der Freilichtbühnenfahrt des Bürgervereins
dabei und habe mich immer sehr darauf gefreut.“ Besonders gern erinnert sich die junge Frau an die Aufführung von „Pippi Langstrumpf“. Auch ihre Kinder Mareike und Natalie seien schon vorher ganz
aufgeregt gewesen. Dass sie zusammen mit vielen anderen Wallenhorstern einen so schönen Ausflug machen dürfen, sei eine tolle Sache.
Das sieht auch Bernadette Kleine so, die ihre Töchter Mira und Ruth begleitete. „Wir finden es Klasse, dass der Bürgerverein etwas für die Ferienkinder tut.“ Das Freilichtbühnen-Angebot habe sie
auch deshalb ausgewählt, „damit die Kinder in den Ferien auch einmal etwas Kultur mitbekommen.“
Zum ersten Mal war Natalie Meister mit ihren Kindern Melissa und Lina auf der Freilichtbühne. „Aber sicher nicht zum letzten Mal“, zeigten sie sich auch nach dem Stück begeistert. Ähnlich
zufrieden waren Julia Nikolic und ihre Kinder Anna-Lisa und Dejan: „Heute erleben wir wunderschönes Sommerwetter und eine tolle Veranstaltung. So sieht ein idealer Ferienspaß-Tag aus.“ Das sahen
neben den Kindern auch die Vorstandsmitglieder des Bürgervereins Wallenhorst so, betont Karl-Heinz Bergmann: „Wir finden es richtig schön, so viele glückliche Gesichter sehen zu dürfen und freuen
uns schon auf die nächste Ferienspaß-Fahrt zur Freilichtbühne Tecklenburg.“ (H.)
Es ist gut nachvollziehbar, dass der Autor des im Auftrag der Gemeinde Wallenhorst erstellten Gutachtens zur Verkehrsführung im Butke-Kreisel nicht erfreut über die jüngste Berichterstattung im
Bürger-Echo ist. Den Text der von ihm gewünschten Gegendarstellung veröffentlichen wir auch deshalb sehr gern, damit sich jeder ein Bild darüber machen kann, wie der Gutachter zu der Empfehlung
gekommen ist, dass Radfahrer und Autofahrer die Kreiselfahrbahn künftig gemeinsam nutzen sollen. Die Redaktion möchte dazu aber betonen, dass die in der Bürger-Echo-Ausgabe vom 4.7.18
vorgebrachte Kritik an den Plänen ungeachtet der Gegendarstellung richtig und sachlich begründet ist.
Schon der erste Punkt der Gegendarstellung lässt sich leicht entkräften. So hat das Bürger-Echo niemals behauptet, dass das Gutachten nicht von dem beauftragten Büro gefertigt wurde. Von einem
vom ADFC erstellten Gutachten ist nirgends die Rede. Dass der Gutachter ehrenamtliches Mitglied des ADFC ist, räumt er dessen ungeachtet selbst öffentlich ein. Er sollte daher die aktuelle –
seiner Meinung entgegenstehenden – Position des Fachverbands kennen, dem in allen Fragen rund um den Fahrradverkehr ähnlich viel Sachverstand zuerkannt wird wie etwa dem ADAC in Fragen rund ums
Auto.
Dass ein langjähriges ADFC-Mitglied die Expertise seines Verbands in seiner Stellungnahme als irrelevant abtut, ist nebenbei sehr interessant. Immerhin wird so auch das Ergebnis einer aktuellen
ADFC-Fachtagung mit mehr als 130 Verkehrsfachleuten als Lobbymeinung vom Tisch gewischt. Und die sagt ganz klar, dass sich Radfahrer „unwohl und gestresst“ fühlen, wenn sie die gleiche Fahrbahn
wie Autos nutzen müssen. Wer das nicht glauben mag, kann sich leicht in der jüngsten Ausgabe der ADFC-Mitgliederzeitschrift schlau machen, die sich ausführlich mit diesem Thema auseinandersetzt –
oder vertraut der vorliegenden Stellungnahme der Gemeinde Wallenhorst, in der ADFC-Sprecher Rene Filippek die vom Bürger-Echo kritisierte Verkehrsführung erneut als „schwierig“ bezeichnet.
Der ADFC fordert seit 2014 aus gutem Grund, Radfahrer durch geschützte Fahrbahnen (Radfahrstreifen) zu schützen. Das sollte nach unserem Verständnis erst recht für Kreiselfahrbahnen gelten. Beim
Butke-Kreisel ist eine möglichst sichere Verkehrsführung für Radfahrer besonders wichtig: Hier trifft der Verkehr von der vielbefahrenen B 68, von dem nicht weniger frequentierten Einkaufszentrum
sowie die Zulieferer-Lkw für mehrere benachbarte Handelsunternehmen direkt aufeinander. Dem Gutachter und der Gemeindeverwaltung fallen hierzu nichts Besseres ein, als die Radler im Vertrauen auf
acht Jahre alte Studien auf eine verengte Kreiselspur zu zwingen. Das bedeutet konkret: z.B. Schüler, Freizeitradler und Senioren müssen damit rechnen, dass ihnen Motorradfahrer, PS-starke Autos
und 40-Tonner im Nacken sitzen – wenn sie sich denn überhaupt in den Kreisel trauen.
Aufschlussreich ist auch die Interpretation des Unfallgeschehens. Dass der Gutachter ausgerechnet für den Butke-Kreisel Handlungsbedarf sieht, geben die von ihm selbst genannten Zahlen kaum her.
Demnach hat es dort von 2014 bis 2016 – also innerhalb von drei Jahren – einen einzigen Unfall gegeben, an dem ein Radfahrer beteiligt war. Natürlich ist schon ein Unglücksfall einer zu viel.
Doch an anderen Wallenhorster Kreiseln hat es im gleichen Zeitraum deutlich mehr Unfälle mit Radfahrern gegeben. Warum dort alles beim Alten bleiben soll, geht aus dem Gutachten nicht
hervor.
Bezeichnend ist auch, dass der Gutachter mit keinem Wort auf die Kernkritik des Bürger-Echos eingeht, dass sich Radfahrer in einem gemeinsam mit Autos genutzten Kreisverkehr unwohl fühlen.
Stattdessen geht der Gutachter offenbar davon aus, dass Autofahrer immer und zu jeder Zeit langsame Verkehrsteilnehmer auf der Fahrbahn erkennen und das gewünschte Überholverbot der Radfahrer
akzeptieren. Es ist ehrenwert, an so gute Fahrkünste und Fairness aller Autofahrer zu glauben. Doch was passieren kann, wenn ein adrenalingesteuerter PS-Protz oder ein von diesem oder jenen
abgelenkter Lkw-Fahrer plötzlich auf einen (Rad)-Fahranfänger aus der Grundschule oder einen nicht wirklich sicheren Radfahrer trifft, erfährt man in dem Gutachten ebenfalls nicht.
Dass der Gutachter diese und andere für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger entscheidenden Fragen unerwähnt lässt, mag man noch verstehen. Denn wie jedes Gutachten findet auch dieses –
siehe Gegendarstellung – viele Begründungen für das empfohlene Ergebnis. Schlimmer ist, dass die Verwaltungsspitze nicht ähnlich kritische Nachfragen wie das Bürger-Echo stellt und nach wie vor
allein einem Gutachten vertraut, das in entscheidenden Punkten ganz bewusst das aktuelle Fachwissen anerkannter Fachverbände unberücksichtigt lässt.
Das Bürger-Echo verspricht, auch künftig wie gewohnt zu handeln. Das Thema Butke-Kreisel wird weiter im Fokus der Berichterstattung bleiben. Dabei geht es uns nicht um Rechthaberei, sondern
allein um die Sicherheit und das Wohl der Wallenhorster Bürger. Nach dem Ende der Sommerferien wird die Redaktion unter anderem Eltern der nahen Grundschulen dazu befragen, ob sie ihre Kinder
gemeinsam mit Autos und Lkw durch den Kreisel fahren lassen möchten. Das Bürger-Echo ist schon auf das Meinungsbild gespannt und wird Sie wie gewohnt sachlich und parteipolitisch unabhängig
informieren. Daran werden auch Termine im Bürgermeisterbüro nichts ändern, zu dem der Geschäftsführer des Bürgerverein Wallenhorst e.V., als Herausgeber des Bürger-Echos, jüngst als Reaktion auf
unseren Bericht im Bürger-Echo vom 4. Juli 2018 bestellt worden war.
Zum Schluss noch eine Klarstellung: Wenn das Bürger-Echo in der Vergangenheit die Verwaltungsspitze kritisiert hat, waren damit nicht die Mitarbeiter der Verwaltung als Ganzes gemeint. Die
leisten nach unserer festen Überzeugung nach wie vor eine hervorragende Arbeit. Bei der Kritik geht es vielmehr um einige Entscheidungen des Bürgermeisters, die nach unserer Meinung überdacht
werden sollten. Zu einem konstruktiven Dialog sind wir jederzeit bereit.
Klaus Hilkmann, Journalist
Karl-Heinz Bergmann, Geschäftsführer
Bürgerverein Wallenhorst e.V.
ADFC-Sprecher bestätigt: „Zitate allesamt korrekt“
Die Stellungnahme der Gemeindeverwaltung traf am vergangenen Mittwochnachmittag beim Bürger-Echo ein. Um uns zu vergewissern, ob wir bei der Berichterstattung zum Butke-Kreisel am 4. Juli 2018
auch wirklich alles richtig wiedergegeben haben, hat die Redaktion am folgenden Donnerstag noch einmal mit dem ADFC-Sprecher Rene Filippek gesprochen.
Er bestätigte dabei, dass die in dem Bericht veröffentlichten, ihm zugeschriebenen Zitate „allesamt korrekt wiedergegeben“ sind.
Dem Bürger-Echo sei aus seiner Sicht daher keine falsche Berichterstattung vorzuwerfen. Dessen ungeachtet habe er bei den Antworten offenbar selbst übersehen, dass sich die kritische
ADFC-Bewertung einer gemeinsamen Fahrbahn für Rad- und Autofahrer vor allem auf den laufenden Verkehr auf Straßen beziehe. In Kreisverkehren könne eine Fahrbahn für alle nach Meinung des ADFC
durchaus eine sinnvolle Lösung sein. Das sei allerdings nur der Fall, wenn bei der Einfahrt oder Durchfahrt des Kreisels nicht mit hohen Geschwindigkeiten zu rechnen ist. Ob das in Wallenhorst
der Fall ist, könne er nicht bewerten, weil er die Gegebenheiten dort nicht kenne.
Dass eine gemeinsame Verkehrsführung von Rad- und Autofahrern in Kreiseln zu Problemen führen kann, zeigt sich übrigens aktuell in Bielefeld. Dort berichtet ein örtlicher ADFC-Fachmann in der
örtlichen Tageszeitung „Neue Westfälische“ von großer Unsicherheit und mangelnder Akzeptanz bei den schwächeren Verkehrsteilnehmern in mehreren entsprechend gestalteten Kreiseln. Die Kritik ist –
so der Bericht – auch bei der Stadt Bielefeld angekommen. Die überlegt demnach nach eigenen Angaben, ob und welche Änderungen in den kritisierten Kreiseln sinnvoll sind, damit sich die
Fahrradfahrer sich dort sicherer fühlen. Das Bürger-Echo wird Sie auch hierzu auf dem laufenden halten.
(H.)
„Das so zu machen, ist keine gute Lösung.“ Der jüngst vom Wallenhorster Gemeinderat beschlossene Umbau des Butke-Kreisels in Lechtingen ist nach Einschätzung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad
Clubs (ADFC) nicht dafür geeignet, mehr Radfahrer auf die Straße zu bringen. Bei der Ratssitzung am 13. Juni war die Ratsmehrheit der Empfehlung der Verwaltungsspitze gefolgt, dass der erst vor
wenigen Jahren gebaute Butke-Kreisel eine schmalere Fahrbahn bekommen soll, die von Auto- und Radfahrern gemeinsam genutzt werden soll. Mit dem Umbau soll der Verkehr im Kreisel langsamer und das
Überholen von Radfahrern unmöglich gemacht werden.
„Das bringt mehr Sicherheit und ist gut für die Umwelt“, hieß es im Rat dazu von Befürwortern der 125.000 Euro teuren Baumaßnahme, die auf eine entsprechende Empfehlung und Beschlussvorlage der
Gemeindeverwaltung vertraut hatten. Grundlage der Planung war insbesondere die Expertise eines ADFC-Fachmanns, den die Verwaltungsspitze mit der Begutachtung der Wallenhorster Kreisel beauftragt
hatte. Leider stellt sich nun heraus, dass der Gutachter offensichtlich nicht mehr auf dem aktuellen Sachstand ist. „Fahrradfahrer fühlen sich unsicher, wenn sie im Kreisverkehr die gleiche
Fahrbahn wie Autos und Lkw nutzen müssen. Mit einer solchen Verkehrsführung lässt sich das Ziel nicht erreichen, mehr Menschen zum Umstieg aufs Fahrrad zu motivieren“, betont der
ADFC-Bundessprecher Rene Filippek auf Nachfrage des Bürger-Echos.
Dass der ADFC-Gutachter in Wallenhorst zu einer gegensätzlichen Empfehlung kommt, könne möglicherweise einen einfachen Grund haben. So habe der ADFC in dieser Frage bis zum Jahr 2014 eine andere
Meinung vertreten: „Wir haben hier dazu gelernt“, erklärt der Bundessprecher. Zwar gebe es zunehmend „selbstbewusste Radfahrer, die ihre Rechte auch in einem Kreisverkehr sehr offensiv
wahrnehmen.“ Der ADFC müsse aber auch weniger starke Verkehrsteilnehmer wie Kinder oder alte Menschen im Blick haben, die sich ohne einen klar abgegrenzten Verkehrsraum unsicher fühlen.
Was das konkret bedeutet, schreibt Chefredakteurin Alexandra Kirsch in der jüngsten Ausgabe des ADFC-Magazins „Radwelt“. So sollte man beim Planen und Bauen fahrradgerechter Verkehrswege daran
denken, dass man die schwächeren Verkehrsteilnehmer „...kaum zwischen Autos und Lkw fahren lassen...“ sollte. Vielmehr sei es wichtig, „eine Fehler verzeihende Infrastruktur“ zu schaffen.
Die „Radwelt“-Chefredakteurin verweist dabei auch auf die Ergebnisse einer gerade vom ADFC veranstalteten Fachtagung mit rund 130 Verkehrsfachleuten aus ganz Deutschland: „Die meisten Menschen
fühlen sich auf der bisher angebotenen Infrastruktur nicht wohl, sie fahren Umwege, widerrechtlich auf Gehwegen oder steigen erst gar nicht aufs Fahrrad.“ Ohne Distanz- oder Sicherheitszonen von
bis zu vier Metern zu Autos und Lkw fühlen sich viele Radfahrer „unwohl oder gestresst“.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine aktuelle Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, der dem Bürger-Echo vorliegt. Dafür war das Verhalten der Verkehrsteilnehmer an zehn
Kreisverkehrsplätzen über einen Zeitraum von fünf Stunden mittels einer Videoanalyse beobachtet worden. Das Ergebnis ist eindeutig: „Je höher die Kfz-Verkehrsbelastung, desto geringer ist der
Anteil derjenigen Radfahrer, die den Kreisverkehr im Mischverkehr befahren. Insbesondere bei hoch belasteten Kreisverkehren muss mit einer verstärkten Nutzung der Gehwege durch Radfahrer
gerechnet werden.“
Auch zum Thema Sicherheit kommt der Verband der Versicherungswirtschaft zu klaren Erkenntnissen. Dafür wurden genau 1.015 Unfälle an 100 ausgewählten Kreiseln analysiert, die zwischen den Jahren
2008 und 2010 polizeilich registriert worden sind.
Demnach handelt es sich bei fast einem Drittel der erfassten Unfälle – exakt 353 – um den so genannten Untertyp 621 im Längsverkehr, der wie folgt erklärt wird: „Auffahren auf Wartepflichtigen –
in den Zufahrten, im Bereich der Kreisfahrbahn oder in den Ausfahrten vor den Querungsstellen.“
Vom Bürger-Echo befragte Ratsmitglieder reagierten sehr unterschiedlich auf die neuen Erkenntnisse. Während die CDU-Fraktionsvorsitzende Anna Schwegmann die Meinung ihrer Fraktion „voll
bestätigt“ sieht, dass der Butke-Kreiselumbau in dieser Form „unsinnig und gefährlich ist“, halten sich die Mitglieder anderer Fraktionen bedeckt. „Ich persönlich war von Anfang an nicht für
diese Lösung, habe dann aber mit der Mehrheit gestimmt“, erklären die Mitglieder von zwei unterschiedlichen Fraktionen mit exakt den gleichen Worten. Beide betonten gegenüber dem Bürger-Echo,
dass sie ungenannt bleiben möchten, weil sie nicht zu einem öffentlich ausgetragenen Streit beitragen möchten.
Gleichwohl sei es aber gut, dass das Bürger-Echo nun mit „Fakten zu einer möglichen Neubewertung beiträgt“. In einer Frage sind sich die drei vom Bürger-Echo befragten Ratspolitiker einig: Über
dieses Thema sollte noch einmal im Rat gesprochen werden.
(H.)
30 Minuten Beobachtungszeit am Lechtinger Butke-Kreisel
Derzeit können die Fahrradfahrer den Butke-Kreisel in Lechtingen bequem und sicher auf einem breiten eigenen Fahrstreifen umfahren. Rund drei Meter weiter innen haben Autos und Lkw ausreichend
Platz für eine eigene Fahrbahn. Das ist die aktuell gültige Situation vor den Umbauplänen der Gemeindeverwaltung.
Das Bürger-Echo wollte aus eigener Anschauung wissen, wie das Fahrverhalten der Fahrradfahrer in diesem Kreisel tatsächlich ist und hat an einem normalen Wochentag zwischen 18.00 und 18.30 Uhr
genau hingeschaut. Das Ergebnis ist natürlich nur ein Eindruck und keineswegs eine repräsentative Studie. Gleichwohl bestätigt die Beobachtung die aktuellen Erkenntnisse des ADFC, dass der größte
Teil der Fahrradfahrer im Kreisel nur ungern auf der gleichen Fahrbahn unterwegs ist wie PS-starke Pkw und Lkw.
Innerhalb der 30-minütigen Beobachtungszeit hat das Bürger-Echo exakt 40 Fahrradfahrer gezählt. Genau 34 von ihnen haben den Butke-Kreisel auf den eigens ausgezeichneten Radwegen umfahren – die
meisten im eher moderaten Tempo und im Gespräch mit Freunden oder dem begleitenden Partner. Sechs Fahrradfahrer – fast alle offenkundig gut trainierte Männer zwischen 20 und 35 Jahren – sind
statt dessen auf die auch von Autos befahrene Kreiselfahrbahn eingebogen: Allesamt in sportlicher, nahezu ungebremster Fahrt. Zwei Rennradfahrer waren dabei deutlich schneller als mit dem hier
geltenden Tempo 30 unterwegs. In einem Fall kam es zu einem Beinahe-Unfall im Kreisel, weil ein dort einfahrender Autofahrer offenbar nicht mit einem Fahrradfahrer auf der Fahrbahn gerechnet
hatte. Die Zahl der Autos war während des Beobachtungszeitraums übrigens etwa drei Mal so hoch wie die der Fahrradfahrer. PS-starke Raser und rücksichtslose Rüpel waren in dieser Zeit nicht
unterwegs. (H.)
Warum?
Wenn es um viel Geld des Steuerzahlers geht, sollte eine sorgfältige Prüfung und Planung eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Das gilt umso mehr beim Thema Sicherheit im Straßenverkehr:
Wer den Ratsmitgliedern – wie es die Verwaltungsspitze gerade getan hat – eine teure bauliche Umgestaltung eines vielbefahrenen Kreisels empfiehlt, sollte sich schon sicher sein, dass dies gerade
für die schwächeren Verkehrsteilnehmer wirklich die beste Lösung ist.
Die neuen Erkenntnisse zum Lechtinger Butke-Kreisel machen hier nahezu fassungslos. Sicher ist, dass der von der Verwaltung zur Abstimmung im Rat vorgelegte Beschlussvorschlag in entscheidenden
Punkten auf veralteten Sachaussagen basiert. Der als entscheidender Fachverband ausgewählte ADFC bewertet die gemeinsame Fahrbahnnutzung von Auto- und Fahrradfahrern im Kreisel bereits seit 2014!
als falschen Ansatz. Die Verwaltungsspitze hindert das nicht, den Ratsmitgliedern ein Gutachten mit einer entgegengesetzten Kernaussage als seriösen Beschlussvorschlag vorzulegen.
Auf die Frage nach dem „warum“, reagieren immer mehr Ratsmitglieder aus mehreren Fraktionen zu Recht nur noch mit einem Achselzucken. Dabei hätte man die aktuell gültige ADFC-Einschätzung in
kurzer Zeit mit wenigen Computerclips bzw. Gesprächen leicht erfahren und für einen inhaltlich belastbaren Beschlussvorschlag nutzen können. Die Verwaltungsspitze hat nichts dergleichen getan.
Man kann gespannt auf die Erklärung sein. (H.)
Was man mit gutem Willen und vereinten Kräften erreichen kann, wurde jetzt bei einer Aktion der Wallenhorster Messdiener deutlich. Mit mehr als 20 Teilnehmern machten sich die jungen Leute im
Bürgerpark an die Arbeit und sorgten mit Einsatz und Geschick dafür, dass der eigentlich als Erholungsort für Jung und Alt eingerichtete Park wieder ansehnlicher geworden ist. Neben der
Grillhütte wurden unter anderem auch die Bänke und Tische repariert sowie mit frischer Farbe versehen.
Der zuvor wenig einladende Grillplatz ist nun wieder ein attraktiver Treffpunkt, kann das Bürger-Echo nach einem Vor-Ort-Check bestätigen. Ähnlich wie die Messdiener appelliert auch der Vorstand
des Bürgervereins an alle Nutzer, in Zukunft auch selbst zu dem guten Erscheinungsbild des Bürgerparks beizutragen. Nach dem Grillen sollte man den Müll wegräumen und mit nach Hause nehmen. Auch
Hundehalter sollten beim Gassi-Gehen an eine Tüte für die Hinterlassenschaften von „Hasso“ oder „Nora“ denken.
Die Messdiener hatten den Grillplatz am Bürgerpark vor einigen Jahren im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion errichtet und seinerzeit von allen Seiten viel Lob für das ehrenamtliche Engagement
bekommen. „Als wir dann vor einigen Wochen im Bürger-Echo gesehen haben, in welch schlechtem Zustand der Bürgerpark gewesen ist, waren viele von uns erschüttert. Uns war schnell klar, dass es
dort so nicht bleiben kann“, betont der Gruppenleiter Jannis Rosenberg.
Gesagt – getan: Umgehend fand sich eine Gruppe mit rund zwei Dutzend freiwilligen Helfern, die einen ganzen Tag für Hämmern, Sägen und Streichen zu Gunsten der Allgemeinheit investierten. „Jetzt
sieht das Ganze wieder sehr viel besser aus“, sind sich die Messdiener einig. Zum Erfolg beigetragen haben auch Bauhofmitarbeiter der Gemeinde Wallenhorst, die das Ganze mit Material und Farbe
unterstützt haben. Beim anschließenden Grillen in der frisch restaurierten Grillhütte seien die Messdiener aber unter sich gewesen, berichtet Jannis Rosenberg: „Vom Bürgermeister haben wir bis
heute nichts gehört.“
(H.)
Mit anhaltendem Beifall der rund 35 anwesenden Mitglieder des Bürgervereins Wallenhorst endete die Wahl des alten und neuen Geschäftsführers Karl-Heinz Bergmann. Der vor vier Jahren erstmals
gewählte Geschäftsführer war auf der Diele des Dulingschen Hofs zuvor einstimmig für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt worden. „Du hast gute Arbeit geleistet. Mach weiter so“, betonte
Vorstandsmitglied Hans Riepenhoff, der die Wahl geleitet hatte.
Karl-Heinz Bergmann habe als Geschäftsführer entscheidend dazu beigetragen, dass der Bürgerverein Wallenhorst auch in jüngster Zeit zahlreiche bestens besuchte Veranstaltungen auf die Beine
gestellt hat und in der Gemeinde Wallenhorst als wichtige und stets konstruktive sowie parteipolitisch unabhängige Stimme wahrgenommen wird. Möglich sei das auch dank des alle 14 Tage kostenlos
an alle Wallenhorster Haushalte verteilten Bürger-Echo, das vom Bürgerverein Wallenhorst herausgegeben wird.
Der wiedergewählte Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann hatte zuvor in seinem Jahresbericht einen Rückblick auf herausragende Aktivitäten und Veranstaltungen des Bürgervereins im Jahr 2017
gegeben. Gute Erfolge seien neben dem traditionellen Grünkohlessen zum Jahresbeginn und den Ferienspaßaktionen des Bürgervereins unter anderem die beiden Live-Konzerte mit der Happy Jazz-Society
gewesen. Auf großen Anklang stieß auch das besinnliche Weihnachtsliedersingen unter der festlich beleuchteten großen Tanne im Wallenhorster Zentrum. Hier waren auf Einladung des Bürgervereins
Wallenhorst ca. 300 junge und alte Weihnachtsliederfans zusammengekommen, um sich wenige Tage vor Heiligabend auf die Festtage einzustimmen.
Karl-Heinz Bergmann versprach, sich auch in Zukunft mit voller Kraft als ehrenamtlicher Geschäftsführer für den Bürgerverein Wallenhorst einzusetzen und lud auch andere Bürgerinnen und Bürger zum
Mitmachen im Bürgerverein auf: „Wer sich für seine Heimatgemeinde engagieren möchte, ist herzlich eingeladen.“
Zustimmung bekam der Geschäftsführer auch für eine ansonsten weniger attraktive Entscheidung: Nach vielen Jahren mit konstanten Beiträgen wird der Bürgerverein Wallenhorst den Mitgliedsbeitrag ab
dem 1. Januar 2019 von zehn auf 20,- Euro pro Jahr erhöhen. Das sei trotz der auch 2017 erfreulich schwarzen Zahlen im Finanzbericht unumgänglich, weil auch die ehrenamtliche Vereinsarbeit mit
steigenden Kosten verbunden ist. Dass dies auch die Mitglieder so sehen, zeigte der Applaus für den auch in diesem Punkt einstimmigen Beschluss.
Auf großes Interesse stieß zum Abschluss der Mitgliederversammlung ein Vortrag mit dem Wallenhorster Heimathistoriker Franz-Josef Landwehr zum Thema „Die Mariensäule im Kirchspiel Wallenhorst.“
Der Referent zeigte anhand von zahlreichen Fakten und Geschichten, dass die vor mehr als 150 Jahren zu Ehren von Papst Pius IX. errichtete Gedenksäule nicht nur für Christen ein wichtiger Teil
der Wallenhorster Ortsgeschichte ist und bis heute ein erhaltenswerter Platz zum Innehalten ist. Die interessierten Besucher stellten dazu noch mehrere Fragen und quittierten den Vortrag am Ende
mit freundlichem Beifall.
(H.)
Bei bestem Frühlingswetter waren die Vorstandsmitglieder des Bürgervereins Wallenhorst bei ihrer jüngsten Sitzung zu Gast bei ihrem Vorstandskollegen Wiho Pieper. Nach einer Besichtigung des
schönen Gartens ließen sich die Teilnehmer im weiteren Verlauf des Abends kühle Erfrischungen und Leckereien vom Grill schmecken.
Natürlich wurde auch über die aktuellen Entwicklungen in der Gemeinde Wallenhorst diskutiert. Im Fokus stand insbesondere der gerade zur Bürgerbeteiligung vorgelegte Entwurf zur Fortführung des
Einzelhandelskonzepts. „Das Ganze ist eine gute Grundlage, muss aber noch in einigen Punkten überarbeitet werden“, betonte Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann. Vor allem für die Grüne Wiese im
Zentrum müsse endlich ein tragfähiges Konzept entwickelt werden, das wirklich zu Wallenhorst passt.
„Wir brauchen dort einen ausgewogenen Mix von Wohnen und eher kleinteiligem Einzelhandel.“ Nach Einschätzung von Karl-Heinz Bergmann können auf der Grünen Wiese mindestens 150 neue Wohnungen
entstehen. Auch dann würden noch rund 4.500 Quadratmeter für den Einzelhandel übrig bleiben. Forderungen aus der Politik, auf einen weiteren Lebensmittelmarkt im Zentrum zu verzichten, bewertet
der Bürgerverein positiv.
Ähnlich wie die mit dem Einzelhandelskonzept betrauten Fachleute von der CIMA. in Hannover sieht der Bürgerverein auch in den Ortsteilen Hollage und Rulle deutlichen Handlungsbedarf. Unerfreulich
sei vor allem die Situation am Hollager Josefsplatz. Dass hier seit längerem mehrere Einzelhandelsflächen leer stehen, dürfe kein Dauerzustand sein. „Wir erwarten dort auch mehr Engagement von
den Eigentümern“, betonte Karl-Heinz Bergmann. In Rulle sei neben der aktuell diskutierten Dorferneuerung vor allem wichtig, dass die Nahversorgung mit Lebensmitteln weiterhin gesichert bleibe.
Dafür müsse dem bestehenden Markant-Markt die Möglichkeit für eine Erweiterung geboten werden.
Am Ende des Abends war sich der Vorstand einig: Der Bürgerverein Wallenhorst wird die weitere Entwicklung im Auge behalten und die Bürgerinnen und Bürger wie gewohnt mit dem „Bürger-Echo“ über
wichtige „News“ aus dem Gemeindegebiet informieren.
(H.)
Wallenhorst bietet eine gute Lebensqualität. Der Bürgerverein möchte mit ehrenamtlichen Aktionen weiterhin dazu beitragen, dass man sich in unserer Gemeinde
wohlfühlen kann. Im Rahmen der jüngsten Vorstandssitzung schauten sich die Mitglieder an zwei öffentlich zugänglichen Plätzen genau um: Nach einer Begutachtung des Areals an der Piussäule an der
Piusstraße und des Bürgerparks an der Hollager Straße wurde den Mitgliedern schnell klar: Beide Plätze bieten gutes Freizeitpotenzial, liegen aber – freundlich ausgedrückt – in einem
Dornröschenschlaf. „Mit einer besseren Pflege und neuen Gestaltungsideen wäre dort viel mehr möglich“, waren sich die Vorstandsmitglieder des Bürgervereins Wallenhorst im Anschluss an eine rund
60-minütige Begehung einig: „In diesem Zustand bieten die Plätze nicht die Atmosphäre und den Erholungswert für die Bürgerinnen und Bürger, den sie eigentlich haben könnten.“
Erste Station war an diesem Mittwochabend die in der Nähe der Grenze der Ortsteile Hollage und Wallenhorst stehende Mariensäule (Piussäule). Die weithin sichtbare,
einst zu Ehren von Papst Pius IX. erstellte Gedenksäule ist vielen Wallenhorstern unter anderem als Ziel einer Lichterprozession zum Fest der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ (8. Dezember)
bestens bekannt. Dass zu der gleich an der Piusstraße stehenden Mariensäule auch ein ca. 1.500 Quadratmeter großes Grundstück gehört, wussten vor der Begehung selbst einige Vorstandsmitglieder
des Bürgervereins nicht. „Das ist eine sehr großzügige Fläche, aus der man mehr machen könnte“, betonte Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann. Mit einigen neuen Bänken, hübschen neuen Bepflanzungen
und einer besseren Pflege könnte hier mitten im Wohngebiet eine grüne Begegnungsoase mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen.
Derzeit lädt die Fläche rund um die Piussäule allerdings nicht zum Verweilen ein. Schon ein kurzer Blick macht klar, dass dort offenbar seit langer Zeit keine
regelmäßige Grünpflege mehr stattgefunden hat. Zwischen reichlich Unkraut, wucherndem Gestrüpp und altem Laub liegt teilweise Müll. Inmitten der Grünfläche liegt an diesem Abend eine große tote
Ratte. „Die hat sich wohl eine Katze geholt“, berichtet einer der Anwohner, der nach wenigen Minuten das Gespräch mit der Gruppe vom Bürgerverein sucht. Abgesehen von dem schlechten Pflegezustand
seien die Nachbarn sehr zufrieden über die Grünfläche. „Der Gedenkplatz sollte auf jeden Fall erhalten bleiben“, betonen auch andere Anlieger. Allerdings sollte sich die Katholische
Kirchengemeinde als Eigentümerin der Fläche um ein besseres Erscheinungsbild kümmern.
Wenige Minuten später haben die Vorstandsmitglieder den Bürgerpark als zweite Station ihrer Besichtigungstour erreicht. Nach ein paar Schritten ist die Stimmung bei
mehreren Teilnehmern getrübt: „Es ist schlimm, wie es hier aussieht. Es kann nicht sein, dass unsere Gemeinde ihre Flächen so verkommen lässt“, ärgert sich Vorstandsmitglied Wiho Pieper über den
„insgesamt ungepflegten Zustand.“
Ein besonderes Negativ-Beispiel ist der Zustand des vor mehr als 30 Jahren gepflanzten Europabaums. Der 1987 gemeinsam von der Gemeinde Wallenhorst, der
Kreissparkasse und der Europa Union gestiftete Baum fristet ein schmuckloses Dasein. Der dazu gehörende Gedenkstein ist verwittert und von Moos überzogen. Das vorn angebrachte Hinweisschild
ist von Schmutz überzogen und erst nach einer kleinen Putz-Aktion von Vorstandsmitglied Gerhard Stefan wieder gut lesbar. „Das ist keine gute Visitenkarte der Gemeinde Wallenhorst für Europa“,
betont Karl-Heinz Bergmann: „Hier muss ein Kümmerer her, der ein Herz auch für den europäischen Gedanken hat.“
Zum Abschluss des Rundgangs durch den Bürgerpark fällt der Blick auf zwei Bereiche, die eigentlich einen hohen Freizeitwert haben könnten. Leider ist der
eingerichtete Bouleplatz derart überwuchert, dass Freunde des aus Frankreich stammenden Freizeitsports dort wenig Freude am Spielen haben können. Ein ähnlich ungepflegtes Bild bietet der
gleich daneben liegende Grillplatz: Die vor wenigen Jahren mit ehrenamtlicher Arbeit der Pfadfinder gestaltete Fläche zeigt Holzreste, Zigarettenkippen, hässliche Farbschmierereien. „Die
wackelige Überdachung ist ein Gefahrenpunkt“, ist Handwerksmeister Wiho Pieper nach einer ersten Begutachtung klar. „So kann das nicht bleiben. Hier müssten die Verantwortlichen der Gemeinde ganz
schnell für Sicherheit und Sauberkeit sorgen“, war das abschließende Fazit der Teilnehmer.
Der Bürgerverein hofft, dass die Bürgerinnen und Bürger sich auch selbst vor Ort umschauen und sich möglichst zahlreich dem Appell anschließen, dass die
Verantwortlichen mehr dafür tun, dass unsere Gemeinde noch schöner wird. Anregungen dazu schicken Sie bitte per E-Mail an: vorstand@buergerverein-wallenhorst.de
(H.)
In Kommunen wie Wallenhorst und Belm müssen Mehrausgaben für Kindergärten und Schulen auf den Cent und Euro genau begründet und kritisch hinterfragt werden. Dass dies bei Millionen-teuren
Projekten von Bund und Land wie dem Neubau der A 33-Nord offensichtlich ganz anders ist, bringt den Wallenhorster Bürgermeister Otto Steinkamp auf die Palme: „Mich ärgert es maßlos, wie hier mit
dem Geld der Steuerzahler umgegangen wird“, betonte er bei einer Pressekonferenz im Rathaus, zu der die Gemeinde Wallenhorst auf Initiative der Grünen-Bundestagsabgeordneten Filiz Polat
eingeladen hatte.
Im letzten Jahr war bekannt geworden, dass der knapp neun Kilometer lange Autobahnneubau zwischen Wallenhorst und Belm rund 145 Millionen Euro kosten soll, was eine Kostensteigerung von 58
Millionen Euro gegenüber der nur zwei Jahre zuvor veröffentlichten Berechnung bedeutet. Filiz Polat geht davon aus, dass es selbst dabei nicht bleiben wird. Neben branchenüblichen
Kostensteigerungen müsse man auch noch Investitionen für Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen dazu rechnen, die bislang noch nicht benannt bzw. beziffert worden sind. Erfahrungen mit anderen
Großprojekten würden zeigen, dass allein bei den Baukosten schnell weitere Millionen-Summen zusammenkommen.
Für den Verkehrsfachmann Prof. Dr. Jürgen Deiters ist der Autobahnneubau zwischen Wallenhorst und Belm „nach dieser Kostenexplosion eigentlich erledigt.“ Der bundesweit als Gutachter gefragte
Wirtschaftsgeograph stellte auf Grundlage der aktuell vorliegenden Zahlen eine Neubewertung der A 33-Planung vor. Demnach hat sich der Wert, mit dem der Kosten-Nutzen-Effekt für Neubauprojekte
dargestellt wird, von 3,8 auf 2,1 nahezu halbiert. „Damit lässt sich die Einstufung der A 33-Nord in den vorrangigen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans sachlich nicht mehr rechtfertigen.“
Das gelte jedenfalls dann, wenn sich das zuständige Bundesverkehrsministerium an seinen eigenen Richtlinien messen lässt. Die vorliegenden Studien würden zeigen, dass die neue Autobahn zwischen
Wallenhorst und Belm nicht als überregionale Verkehrsachse gebraucht wird und ein sechsspuriger Ausbau der A 30 die deutlich bessere Lösung wäre. Ein Neubau der A 33-Nord wäre auch wirtschaftlich
unsinnig. Entsprechend kritisch hatte sich im Jahr 2016 auch der Bundesrechnungshof zu dem Projekt geäußert. „Das war noch vor der jetzt bekannten Kostensteigerung“, berichtete Prof. Deiters:
„Ich bin gespannt, was die Finanz-Fachleute zu den jetzt vorliegenden Zahlen sagen würden.“
Die Bewertung aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur liegt bereits vor: „... Die Kosten wurden realistisch ermittelt“, heißt es abschließend in einer Antwort von
Staatssekretär Enak Ferlemann auf eine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Ottmar von Holtz. Anlass für kritische Nachfragen oder eine Neubewertung sieht das Bundesministerium nicht. Im
Gegenteil: So antwortet der Staatssekretär auf eine weitere Anfrage von Filiz Polat zur A 33-Nord unter anderem wie folgt: „...Aufgrund eines günstigen Nutzen-Kosten-Verhältnisses ist das Projekt
trotz der Kostenerhöhung weiterhin wirtschaftlich. Es bedarf daher keiner Neubewertung.“
Für Filiz Polat ist das eine „bemerkenswerte Aussage“, die viel darüber aussagt, wie seriös Planungsdaten für den Autobahnneubau zustande kommen und genutzt werden. Sicher ist für sie: „Wenn es
bei der Bundes- und der Landesregierung bei den Planungen für den A 33-Neubau bleibt, wird sehr viel Geld in den Sand gesetzt, das man viel besser für Bildung und Soziales einsetzen könnte“. Dass
der bis zum Jahr 2030 gültige Bundesverkehrswegeplan trotz der – zumindest für die A 33-Nord – nicht mehr zutreffenden Berechnungen und Erkenntnisse unangetastet bleiben soll, sei der eigentliche
Skandal, waren sich die Anwesenden einig. „Das kann man eigentlich niemanden erklären“, betonte der Belmer Bürgermeister Viktor Hermeler: „Bei uns in den Kommunen würde das auf keinen Fall
durchgehen. Und das ist auch gut und richtig so.“
Bericht aus Bürger-Echo vom 28. Februar 2018
Von dem aktuell als Gemeindehaus genutzten Philipp-Neri-Haus bis zur St. Josef-Kirche in Hollage sind es genau 198 Schritte, die ohne Hast in knapp zwei Minuten zu schaffen sind. Derzeit wird in
dem Info-Kasten direkt vor der Kirche auf mehrere Veranstaltungen und Angebote der Kirchengemeinde St. Josef hingewiesen. Das ehemalige Hollager Rathaus ist seit mehr als 20 Jahren ein beliebter
Treffpunkt für Vereine und Verbände sowie als Jugendtreff.
Genau das könnte schon bald Vergangenheit sein. „Im Kirchenvorstand gibt es den Wunsch, das Pfarr- und Jugendheim an einem anderen Standort neu zu bauen, der näher an der Kirche liegt“, berichtet
Pfarrer Dietmar Schöneich auf Nachfrage des Bürger-Echos. Zugleich gebe es Überlegungen, dass anstelle des Philipp-Neri-Hauses künftig Platz für ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaften
geschaffen wird. „Ob sich für das jetzige Philipp-Neri-Haus in einer möglichen zukünftigen Nutzung ein An-, Um- oder Neubau anbietet, ist zur Zeit noch nicht abschließend entschieden“, ist einem
Schreiben des Kirchenvorstands zu entnehmen.
„Über einen Abriss ist überhaupt noch nicht gesprochen worden“, ergänzt Pfarrer Dietmar Schöneich. Aktuell müsse zunächst die Frage geklärt werden, ob sich das Generalvikariat für die vom
Kirchenvorstand gewünschten Neubauten ausspricht und auch einen finanziellen Zuschuss gewährt. Erst wenn es dort grünes Licht gibt, sei es an der Zeit, über die Zukunft des Philipp-Neri-Hauses
nachzudenken. Sicher ist für den Kirchenvorstand, dass der Erhalt des Philipp-Neri-Hauses mit erheblichen Kosten verbunden wäre. Allein für die Einhaltung bzw. Umsetzung der geltenden
Brandschutzbestimmungen rechnet man mit Kosten in sechsstelliger Höhe. Dazu kämen Umbau- und Renovierungsarbeiten, die unter anderem für die energetische Sanierung und für die Herstellung der
Barrierefreiheit erforderlich wären.
Die Zustimmung der Gemeindeverwaltung zu den Plänen hat Bürgermeister Otto Steinkamp in einer öffentlichen Veranstaltung der Kolpingsfamilie Hollage signalisiert. Dessen ungeachtet stehen einer
anderen Nutzung oder eines Abrisses des Philipp-Neri-Hauses hohe Hürden entgegen. Neben großen Widerstand aus der Bevölkerung (siehe auch nachfolgendes Interview) ist hier ein Blick auf den am
21. September 1995 zwischen der Gemeinde Wallenhorst als Verkäufer und der Kirchengemeinde als Käufer abgeschlossenen Kaufvertrags aufschlussreich. Dort heißt es wörtlich: ... „Die Katholische
Kirchengemeinde St. Josef ist verpflichtet, das auf dem erworbenen Grundstück befindliche Gebäude nur als Pfarr- und Jugendheim zu verwenden. Für den Fall, dass sie dieser Verpflichtung nicht
nachkommt, ist die Gemeinde Wallenhorst berechtigt, die Rückauflassung des Grundstücks auf sich zu verlangen“...
Eine Aufgabe des Philipp-Neri-Hauses wäre also ohne Zustimmung des Gemeinderates nicht möglich, wie mehrere vom Bürger-Echo dazu befragte Juristen betonen. Dazu kommt, dass das ehemalige Hollager
Rathaus möglicherweise bald zu einem schützenswerten Baudenkmal erklärt wird. „Ja, es ist ein entsprechender Antrag bei uns eingegangen, der derzeit von uns geprüft wird“, betont Referatsleiterin
Wiebke Dreeßen vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Oldenburg. Sie habe sich das Gebäude bereits vor Ort in Hollage angeschaut. Derzeit gebe es aber noch keine Tendenz, wie die
Entscheidung ausfallen wird. Auch wie lange die Denkmalschutzbehörde dafür braucht, könne sie noch nicht sagen. Sie und ihre Mitarbeiter seien zeitlich stark beansprucht, so dass derzeit nicht
absehbar ist, ob die Prüfung noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann. Sicher sei derzeit nur Eines, betont die Referatsleiterin: „So lange der Antrag auf Denkmalschutz von uns geprüft wird,
darf an dem Gebäude baulich nichts Wesentliches verändert werden.“
Bericht aus Bürger-Echo vom 28. Februar 2018
Die nächste öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planen, Straßen und Verkehr am 27. Februar wird vermutlich für reichlich Diskussionsstoff sorgen. Gleich mehrere Themen, die ab 17.30
Uhr im Rathaussaal auf der Tagesordnung stehen, sind umstritten und haben weitreichende Bedeutung für die Zukunft der Gemeinde Wallenhorst.
Ein Beispiel ist der Antrag der Siedlergemeinschaft Hollage für die Aufhebung der Straßenausbaubeitragssatzung der Gemeinde Wallenhorst, was auf eine finanzielle Entlastung der Anlieger abzielt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zukunft des Andachtsplatzes an der Ecke St. Bernhardsweg/Wittekindstraße in Rulle, der erst vor wenigen Jahren mit Hilfe von viel ehrenamtlichen Engagement
und reichlich Spendengeldern von Bürgerinnen und Bürgern eingerichtet worden ist. Hier geht es darum, inwieweit der Andachtsplatz zu den Plänen passt, die im Rahmen der Dorferneuerungsmaßnahme
„Klosterstraße“ geplant sind. Spannend dürfte auch die Diskussion über den von der UWG-Fraktion eingebrachten Antrag für die Öffnung der Rathausallee werden. Hierzu hat es bei einer Umfrage unter
den anderen Fraktionen im Bürger-Echo vor kurzem sehr unterschiedliche Stellungnahmen gegeben.
Gleich zu Beginn der Sitzung steht nach dem Bericht des Bürgermeisters die „Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts der Gemeinde Wallenhorst“ zur Diskussion. Die von der Verwaltung hierzu
erstellte Vorlage sieht vor, dass der Fachausschuss den inzwischen vorliegenden Entwurf beschließen soll. Ein Kernpunkt des von einem Planungsbüro aus Lübeck erstellten, dem Bürger-Echo
vorliegenden Gutachtens ist die künftige Gestaltung der Grünen Wiese im Wallenhorster Zentrum. Dort könnte aus Sicht der Gutachter ein Geschäftszentrum mit bis zu 4.500 Quadratmeter
Verkaufsfläche entstehen. Der größte Teil könnte demnach mit jeweils bis zu 2.000 Quadratmetern Verkaufsfläche für einen Lebensmittelmarkt bzw. Discounter sowie für einen Bekleidungsmarkt
eingeplant werden.
Ähnliche Pläne wurden vor rund zwei Jahren mit einer klaren Mehrheit von den Wallenhorster Bürgerinnen und Bürgern abgelehnt. Die einstimmigen Beschlüsse des Gemeinderates, die einem
großflächigen Einzelhandel auf der Grünen Wiese eindeutig widersprechen, berücksichtigt das nun vorgelegte Einzelhandelsgutachten nicht ausreichend. Dass die Ratsfraktionen sich statt dessen für
ein Konzept ausgesprochen haben, das vornehmlich auf Wohnen mit untergeordneten gemischten Strukturen setzt, bleibt in dem Gutachten ebenfalls unerwähnt.
Für den CDU-Ratsherrn Clemens Lammerskitten ist die Sache daher klar: „Dieses Gutachten ist das Papier nicht wert, auf das es geschrieben worden ist, weil es all dem widerspricht, was wir im Rat
in den letzten zwei Jahren einvernehmlich in dieser Frage entschieden haben.“ Er frage sich, warum die Verwaltungsspitze das Gutachten überhaupt zur Beratung im Dachausschuss vorlegt: „Auch dem
Bürgermeister müsste klar sein, dass dies keine ernstzunehmende Diskussionsgrundlage sein kann“.
Bericht aus Bürger-Echo vom 28. Februar 2018
Wer am Freitag, 26. Januar 2018, die 43. Grünkohl-Majestät des Bürgervereins Wallenhorst wird, bleibt bis dahin noch geheim.
Sicher ist, dass sich das Grünkohlvolk im Ruller Hotel Lingemann diesmal auf einen besonders attraktiven „Show-Act“ freuen kann: Die weit über die Gemeinde hinaus bekannten und geschätzten
„Nightingales“ werden mit ihrem aktuellen Programm auf der Bühne stehen. Die jungen Sängerinnen werden in ihren neuesten Outfits einen bunten, von passender Begleitmusik unterstützten
Acapella-Mix vortragen.
„Das ist auch für uns ein Highlight. Wir freuen uns schon auf den Auftritt“, betonte die Chorleiterin Stephanie Laymann gegenüber dem Bürger-Echo. Die jungen Sängerinnen der „Nightingales“ werden
am 26. Januar voraussichtlich nahezu in ihrer kompletten Besetzung beim traditionellen Grünkohlessen des Bürgervereins Wallenhorst auftreten. Geplant sind mehrere, jeweils 10–15 Minuten dauernde
Musik-Medleys. Dazu zählen neben aktuellen Radio-Hits und einem Oldie-Part mit bis heute beliebten Stücken wie „Rock around the Clock“ auch Schlager von Helene Fischer bis zum Dauerbrenner „Ein
Bett im Kornfeld“. Nicht zuletzt ist eines der Medleys speziell der schwedischen Pop-Gruppe Abba gewidmet. „Das Programm ist sehr abwechslungsreich, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist“,
betont Stephanie Laymann. Da das Grünkohlessen des Bürgervereins Wallenhorst für gute Laune und eine angenehme Stimmung bekannt ist, „werden auch wir sicher viel Spaß haben“.
Davon geht auch der Geschäftsführer des Bürgervereins Wallenhorst, Karl-Heinz Bergmann, aus. Er erwartet ein gewohnt volles Haus und ein gut aufgelegtes Grünkohlvolk. Zum neuen Grünkohlkönig sagt
er nur so viel: „Es wird sich um eine Persönlichkeit handeln, die in der Gemeinde Wallenhorst und darüber hinaus gut bekannt ist und von vielen Bürgerinnen und Bürgern sehr geschätzt wird.“
Das 43. Grünkohlessen des Bürgervereins Wallenhorst beginnt am Freitag, 26. Januar um 19:00 Uhr im Hotel Lingemann, Vehrter Landstraße 21 in Rulle.
Anmeldungen nimmt Karl-Heinz Bergmann (Telefon 0171 2866967, E-Mail khbergmann@osnanet.de) entgegen.