Minus von 55 Millionen Euro und Pro Kopf-Verschuldung von 2.400 Euro könnten Platz 20 unter den 21 Landkreis-Kommunen bedeuten –
Samtgemeinde Bersenbrück noch höher verschuldet –
Auch im landesweiten Ranking droht Wallenhorst eine deutliche Verschlechterung
Die 23.000 Einwohner zählende Gemeinde Wallenhorst hatte im letzten Jahr mit einem Minus von gut 39 Millionen Euro und einer Pro Kopf-Verschuldung (PKV) in Höhe von 1.714 Euro immerhin noch einen hinteren Mittelplatz im Schulden-Ranking der rund 470 Städte, Landkreise und Gemeinden des Landes Niedersachsen belegt. Mit dem von Kämmerer Florian Lüttkemöller in der jüngsten Gemeinderatssitzung angekündigten Schuldenanstieg auf über 55 Millionen Euro und einer PKV von fast 2.400 würde sich die Platzierung wohl noch deutlich verschlechtern.
Sicher ist: Mit den für 2025 und 2026 erwarteten Zahlen wäre Wallenhorst unter den niedersächsischen Kommunen zwischen 20.000 und 30.000 Einwohnern mit der höchsten Verschuldung ganz vorn dabei – jedenfalls, wenn man die jüngsten, zum 31. Dezember 2023 vom Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erhobenen Zahlen als Vergleichsgrundlage nimmt. Welcher Platz tatsächlich an unsere Gemeinde geht, werden allerdings erst die Landesamt-Berechnungen für die nächsten beiden Jahre zeigen. Falls sich Ende 2024 bzw. 2025 zeigen sollte, dass sich weitere Kommunen ähnlich hoch neuverschuldet haben, könnten die tiefroten Zahlen anderswo noch kräftiger leuchten.
Die höchste Verschuldung in Niedersachsen hat Ende 2023 die Landeshauptstadt Hannover mit mehr als 1,9 Milliarden Euro angehäuft. Mit 11.346 Euro verzeichnet die knapp 3.700 Einwohner große Samtgemeinde Heeseberg im Landkreis Helmstedt die landesweit höchste Pro-Kopf-Verschuldung. Weit dahinter folgen die beiden Inselgemeinden Wangerooge (5.665) und Spiekeroog (4.641), die 18.000 Einwohner Stadt Alfeld im Landkreis Hildesheim (4.974) sowie die Stadt Osnabrück mit einer PKV von 4.005.
Unter den besonders hoch verschuldeten Kommunen in Größenordnung der Gemeinde Wallenhorst nennt das LSN ganz vorn die 24.000 Einwohner-Stadt Ronnenberg mit 87,7 Millionen Euro sowie die Gemeinde Wedemark mit 29.900 Einwohnern und 82 Millionen Euro Schulden (beide aus der Region Hannover). Noch vor Wallenhorst liegt auch Lilienthal im Kreis Osterholz (78 Millionen Euro Schulden bei 20.200 Einwohnern). Es folgt die Gemeinde Hann. Münden im Landkreis Göttingen, die Ende 2023 ähnlich wie Wallenhorst rund 23.000 Einwohner und 38.7 Millionen Euro Schulden hatte.
Einen eher niedrigen Schuldenstand unter den Kommunen zwischen 20.000 und 30.000 Einwohnern hatten zum 31. Dezember 2023 die Städte Helmstedt, Wildeshausen und Duderstadt mit 2,1, 2,7 und 3,5 Millionen Euro. Eher entspannt ist die finanzielle Lage auch in der emsländischen Stadt Haren mit einem Schuldenstand von 4,4 Millionen Euro. Nahezu oder komplett ohne Schulden kamen die Samtgemeinde Harsefeld im Landkreis Stade, die Gemeinde Edewecht im Ammerland, die Gemeinde Moormerland (Kreis Leer), die Stadt Verden sowie die Stadt Burgwedel (Region Hannover) aus.
Unter den 21 Gemeinden und Städten des Landkreises Osnabrück könnte Wallenhorst mit der bald erwarteten PKV von 2.400 Euro die Gemeinden Glandorf und Belm, die Samtgemeinde Neuenkirchen sowie die Stadt Bad Iburg überholen, die Ende 2023 mit Werten zwischen 1.808 und 2.161 noch schlechter gelegen hatten. Ebenso wie bei der Schuldenhöhe wäre die Gemeinde Wallenhorst damit auf Platz 20 der Landkreis-Kommunen abgerutscht. Negativer Spitzenreiter unter den am höchsten verschuldeten Landkreis-Kommunen war zum Stichtag 31. Dezember 2023 die Samtgemeinde Bersenbrück mit 90,6 Millionen Schulden und einer Pro Kopf-Verschuldung ihrer Einwohner von genau 2.911 Euro. (H.)
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