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Neues ÖPNV-Konzept ohne Anbindung von Pye und Haste

Empfehlung der Verwaltungsspitze in der Politik umstritten –

Alle Busse sollen über Wallenhorst fahren –

Vorsitzende der Ratsfraktionen äußern sich mit unterschiedlichen Bewertungen

Der Punkt „Neustrukturierung des Linienverkehrs“ verspricht Spannung für die nächste Sitzung des Gemeinderats, die am 1. Oktober ab 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Ratshauses stattfindet. Im Kern geht es darum, ob und wie es im Wallenhorster Gemeindegebiet nach einer langen von Pleiten, Pech und Pannen geprägten ÖPNV-Zeit endlich wieder verlässliche Busverbindungen geben könnte, mit denen man auch ohne Auto und dem ehrenamtlich organisierten Bürgerbus sicher und ohne lange Wartezeiten von A nach B kommt.

Grundlage der Diskussion ist eine Neukonzeption der Taktverkehre im VOS Wallenhorst, die der Gemeinde im August 2024 gemeinsam von den aus Dissen bzw. Voltlage stammenden Unternehmen P. Hummert Omnibus GmbH und Hülsmann Tourismus GmbH & Co. KG vorgelegt worden ist. Das gegenüber der bisherigen Linien- und Taktführung deutlich veränderte Konzept sollte laut Beschlussvorschlag der Verwaltung am 12. September vom Ausschuss für Bürgerservice und Soziales befürwortet und zum 1. November 2025 realisiert werden, wenn die Politik grünes Licht gibt. 

Ob es dazu kommen wird, ist aber zumindest bis zum 1. Oktober unsicher. Im Fachausschuss konnte keine Einigung erzielt werden, so dass eine Entscheidung über das Thema auf die Ratssitzung vertagt wurde. Dort ist eine kontroverse Beratung zu erwarten, weil die ÖPNV-Planung offensichtlich sehr unterschiedlich von den einzelnen Ratsfraktionen bewertet wird (siehe auch die Antworten der Fraktionsvorsitzenden im aktuellen Bürger-Echo).

Während zum Beispiel die Grünen das neue Buskonzept für Wallenhorst überwiegend positiv bewerten, kommt von Seiten der CDU und der CDW/W heftige Kritik. Insbesondere, dass die neue Planung keine Fahrten über die direkt benachbarten Osnabrücker Ortsteile Haste und Pye mehr vorsieht, stößt teilweise auf großes Unverständnis. Umstritten ist auch der Plan, dass in Zukunft alle Busse einen zentralen Platz in Wallenhorst ansteuern sollen.

Die Wallenhorster Christdemokraten möchten zudem von der Verwaltung wissen, warum ausschließlich eine Konzeption von zwei auswärtigen Unternehmen vorliegt, die in Wallenhorst keineswegs auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken können. Auch zur Stärkung des eigenen Wirtschaftsstandorts hätte man auch die beiden Wallenhorster Busunternehmen „zumindest anfragen und bei Interesse einbeziehen können“, betont der CDU-Fraktionsvorsitzende Andre Budke. 

Genau das ist allerdings nicht passiert, berichtet Irene Meier, Firmenchefin eines der beiden seit vielen Jahren in Wallenhorst angesiedelten Busunternehmen: „Wir würden gern mit der Gemeinde darüber sprechen, wie wir (wie bisher schon) zu einem zufriedenstellenden Busverkehr beitragen können.“ Ihr Unternehmen bediene in Auftrag der Konzessionsträger seit langer Zeit einige Strecken im Wallenhorster Gemeindegebiet: „Wir waren immer zuverlässig. Mit uns hat es noch keinen einzigen Ausfall gegeben.“ 

Sicher ist, dass der Bus-ÖPNV für Wallenhorst nach den vorliegenden Plänen wie zuvor mit rund 420.000 Euro aus dem Finanztopf der Gemeinde bezuschusst werden soll. (H.)


Lesen Sie dazu im Bürger-Echo (Ausgabe 2.10.24) auch das Interview mit den Vorsitzenden der Ratsfraktionen.


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