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So funktioniert der Mittagstisch in Wallenhorster Grundschulen

Umfrage unter Schulleitern

Wie viele Kinder nehmen schon jetzt ein Mittagsangebot wahr, in welchen Räumlichkeiten wird gegessen und werden wirklich Mensa-Neubauten benötigt, wenn die Schüler einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in der Grundschule haben? Das Bürger-Echo hat zeitgleich entsprechende Fragen an die Leitungen der fünf Grundschulen im Gemeindebereich gesendet.

Die Antworten wurden in dem folgenden Text zusammengefasst:

Die Rektorin der Grundschule Lechtingen, Sandra Barenkamp, berichtet, dass von den aktuell 157 Schülerinnen und Schülern zwischen 108 bis 119 Kinder am Mittagessen teilnehmen, das dort von Montag bis Donnerstag angeboten wird. Gegessen wird normalerweise in zwei Schichten in der Mensa, die 52 Plätze hat. „Da wir nun 104 Esser sind, muss der Jahrgang 1 und 2 jetzt nacheinander essen“ – die Erstklässler bereits in der fünften Unterrichtsstunde, während die Zweitklässler in der Betreuung sind. Anschließend werde getauscht. „Ab 13 Uhr essen dann die Dritt- und Viertklässler gemeinsam (muss sein), damit alle zu 13.45 Uhr zur Lernzeit mit dem Essen fertig sind.“

An der Katharinaschule Wallenhorst nehmen täglich zwischen 120 und 140 Kinder ein Mittagsangebot wahr. Da die Mensa mit 36 Plätzen plus elf Notplätzen an einer Arbeitsplatte in der Küche für diesen Andrang schon länger nicht mehr ausreichte, sei im Februar 2023 eine zweite Mensa eingerichtet worden, die eigentlich ein Gruppenraum war. „Diese wird kurz vor Essensbeginn mit mobilen Ausgabewagen bestückt, die dann nach der Mittagszeit dort wieder hinausgeschoben werden“, erklärt der Schulleiter Stefan Nawrath: „Die Kinder essen je nachdem, ob sie hinterher am Ganztagsangebot teilnehmen oder nach Hause gehen, in unterschiedlichen Räumen.“ Es werde in zwei Schichten zu jeweils 30 Minuten gegessen. Zuerst sind die Klassen 1 und 2 dran, danach folgen die Klassen 3 und 4. Trotz der mobilen Zusatzmensa reiche die Anzahl der Sitzplätze aktuell nicht aus. Zur Entwicklung bis ins Jahr 2029 könne er keine verlässlichen Angaben machen, betont Stefan Nawrath, der auch darauf verwies, dass „es an der Katharinaschule bisher keine durch die Wallenhorster Politik beschlossenen neuen Mensaräume gibt.“ Sicher sei aber, dass die aktuellen Räumlichkeiten „definitiv nicht“ für den künftigen Mittagsbetrieb ausreichen werden. In den letzten Jahren sei die Zahl der Esser kontinuierlich angestiegen. Das Ganztagsangebot werde von immer mehr Eltern in Anspruch genommen, berichtet der Schulleiter: „Hier ist es wahrscheinlich sinnvoll, die Mensakapazitäten mit einem kleinen Puffer zu versehen, damit nicht in ein paar Jahren erneut nachgesteuert werden muss“.

An der Erich-Kästner-Schule (EKS) in Hollage nehmen nach Angaben von Schulleiterin Anne Stüken pro Tag momentan rund 120 Kinder am kostenpflichtigen Mittagessen teil. Dazu kommen die so genannten Kalt-esser – Kinder, die ihr Mittagessen selbst mitbringen. Gegessen wird normalerweise in der schuleigenen Mensa, die allerdings derzeit umgebaut wird. Das Essen werde daher derzeit in zwei zur Behelfsmensa umfunktionierten Gruppenräumen ausgegeben. „Über den sich entwickelnden Bedarf kann ich keine Aussagen machen“, betont die EKS-Leiterin. Schon jetzt nehmen 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler mindestens an einem Tag in der Woche am Ganztag teil – mit steigender Tendenz.

An der Johannisschule Wallenhorst nehmen derzeit zwischen 110 und 115 Kinder täglich am Mittagessen teil, das in zwei Schichten durchgeführt wird. „Aktuell nutzen wir die Mensa am Andreaskindergarten“, berichtet die Schulleiterin Inga Berghaus. Nachdem die Mensa ursprünglich für die Kita und die Schule zur Verfügung gestanden hatte, könne diese wegen der hohen Schülerzahlen nur von der Johannisschule in Anspruch genommen werden. Der Essensbereich für die Kindergartenkinder wurde im Eingangsbereich der Kita eingerichtet, erklärt Inga Berghaus: „Dies ist aber nur als Übergangslösung gedacht.“

An der St.-Bernhard-Schule in Rulle nehmen jeden Tag rund 80 Schülerinnen und Schüler das Mittagsangebot war. Die von der Gemeinde organisierte Essensausgabe erfolgt in zwei Schichten. Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen verläuft seit Jahren „stetig steigend“, erklärt die Schulleiterin Petra Wiegmann: „Wie sich der Bedarf in den kommenden Jahren entwickeln wird, lässt sich schwer sagen, zumal das Angebot ab 2026 ja noch umfassender sein wird.“ (H.)


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