Bürgerverein Wallenhorst e.V. · 13. Dezember 2023

Bürgerverein Wallenhorst feiert 50 Jahre

Bürgerverein feiert mit bestens aufgelegten Mitgliedern –

Rückblick und Ausblick mit vielen interessanten Gesprächen und Diskussionen

„Der Bürgerverein begleitet die Gemeinde seit 50 Jahren stets konstruktiv und kritisch. Er gehört zu Wallenhorst.“ Prof. Karl-Heinz Hornhues brauchte in der Talkrunde zum Thema „Rückblick und Gegenwart – Ausblick in die Zukunft“ nur wenige Worte, um die durchweg positive Stimmung bei der Festveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum des Bürgervereins Wallenhorst zu treffen. Dabei bräuchte es eigentlich mehrere Tage, um auch nur annähernd über all die Verdienste des Bürgervereins für das kulturelle und gesellschaftliche Leben zu berichten, betonte der langjährige Bundestagsabgeordnete, der im Jahr 1976 der erste von inzwischen 46 Grünkohlmajestäten des Bürgervereins war.

„Macht einfach weiter so“, gab Prof. Karl-Heinz Hornhues dem Bürgerverein für die Zukunft mit auf den Weg. Die zahlreichen Gäste reagierten spontan mit einem riesigen Applaus. Der sichtlich gut aufgelegte Ex-MdB hatte in der festlichen Diele des Dulingschen Hofs die rundum positive Stimmung voll getroffen. Unter der souveränen und sympathischen Leitung des Wallenhorst-erfahrenen Moderators Christian Böwer wurde die herausragende ehrenamtliche Arbeit des Bürgervereins auch von den anderen Podiumsmitgliedern gewürdigt.

Dabei erinnerte sich Thorsten Wächter zum Beispiel an seine ersten Berührungspunkte mit dem Bürgerverein. Die Arbeit von Politik und Verwaltung sei schon in seiner Zeit als 1. Gemeinderat stets gut informiert und mitunter auch kritisch begleitet worden. „Das war für uns nicht immer einfach, hat aber auch immer wieder zum Nachdenken über eigene Entscheidungen angeregt“, berichtete Thorsten Wächter. „Das ist auch heute noch so“, war die ebenso leise wie gut verständliche spontane Einlassung des gleich gegenüber sitzenden Bürgermeisters Otto Steinkamp, für die es – ebenso spontan – belustigten Beifall der Anwesenden gab.

Wie wichtig der Bürgerverein für die zahlreichen Vereine und Verbände im Gemeindegebiet ist, erklärte die aktuelle Grünkohlmajestät des Bürgervereins und Vorsitzender des Männergesangvereins Lechtingen, Andreas Thünker im weiteren Verlauf des Podiumgesprächs: „Ihr habt ein großes Herz für die Ehrenamtlichen und seid immer für uns da.“

Interessante Einblicke in die Arbeit des Bürgervereins brachte das von Christian Böwer geleitete Gespräch mit den langjährigen Vorstandsmitgliedern Ulrike Gärtner und Gerhard Stefan. Als Polizist mit Wohnsitz in der Gemeinde Wallenhorst habe Gerhard Stefan schon 1975 die Entwicklung der Verkehrssituation mit Sorge betrachtet. Im Bürgerverein engagiere er sich vor allem auch, weil sich dieser von Anfang an klar und deutlich gegen den Neubau der A 33 durch das Gemeindegebiet ausgesprochen habe. Da die Pläne für den Autobahnneubau weiterhin nicht vom Tisch sind, sei der durch den Bürgerverein unterstützte Widerstand gegen die A 33-Nord „nach wir vor hochaktuell“.

Einen anderen Zugang zum Bürgerverein hatte vor rund 40 Jahren Ulrike Gärtner. Sie habe sich auf einer Geburtstagsfeier für die Mitarbeit im Bürgerverein begeistern lassen und ist dem Verein als geschätzte Verantwortliche für kulturelle Veranstaltungen bis heute mit großer Freude und Tatkraft treu geblieben. „Mir hat die Arbeit im Verein immer großen Spaß gemacht.“ Besonders gern erinnerte sie sich an die vielen angenehmen Begegnungen auf den unter ihrer Federführung vom Bürgerverein ausgerichteten Kunsthandwerkermärkten. „Wir haben zu den ersten gehört, die entsprechende Veranstaltungen organisiert haben.“ Die Nachfrage von Ausstellern sowie der Besucherandrang sei stets groß gewesen, berichtete Ulrike Gärtner: „Für die Gemeinde war das immer ein Highlight.“

Wie reich das Vereinsleben an Höhepunkten war, hatte zuvor der aktuelle Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann in einer Rückschau deutlich gemacht. Der Bürgerverein habe seit den siebziger Jahren bis heute internationale Top-Stars wie z.B. Ivan Rebroff, Vico Torriani oder die Roland-Baker-Show-Band zu umjubelten Auftritten nach Wallenhorst geholt. 2019 hatte der Bürgerverein ein Konzert mit den bundesweit erfolgreichen Greenbeats ermöglicht, zu dem mehr als 500 Besucher in die Wallenhorster Gymnastikhalle gekommen waren.

Zu den bis heute beliebten Veranstaltungen des Bürgervereins zählt neben dem traditionellen Jazz-Konzert auf dem Gelände der Hofstelle Duling und der Beteiligung an dem einst vom Bürgerverein ins Leben gerufenen Ferienspaß der Gemeinde vor allem die Wallenhorster Mahlzeit, bei der am 26. Januar 2024 die 47. Wallenhorster Grünkohlmajestät gekürt wird. Nicht zuletzt verwies Karl-Heinz Bergmann auf die große Bedeutung und Verantwortung, die der Bürgerverein als Herausgeber des Bürger-Echos hat: „Wir verstehen uns als Anwalt der Bürgerinnen und Bürger. Zugleich bilden wir das Gemeindeleben ab, indem wir Vereinen und Verbänden die Möglichkeit für Veröffentlichungen bieten.“

Als entscheidend für die Erfolgsgeschichte nannte der amtierende Geschäftsführer seinen Vorgänger Karl-Heinz Voerste, der den Bürgerverein bis zum Jahr 2013 geprägt hat. „Immer mit einem klaren Kurs und Fairness“, betonte Karl-Heinz Bergmann: „Dafür möchten wir alle herzlich Danke sagen.“ Dem schlossen sich die Gäste mit lang anhaltendem Beifall für den anwesenden Karl-Heinz Voerste an, der sich im weiteren Verlauf des Abends noch angeregt mit vielen Gästen über die zurückliegende und künftige Arbeit des Bürgervereins unterhielt.

Zum Abschluss des offiziellen Teils nahm Bürgermeister Otto Steinkamp die Gelegenheit wahr, dem Bürgerverein die Glückwünsche der Gemeinde auszusprechen. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, die vom Bürgerverein gestiftete Bürgermeisterkette zu tragen – obwohl diese das Rathaus eigentlich nicht verlassen dürfe. Nach umfangreichen Diskussionen in den Fachgremien sei dann ein Ausweg gefunden worden, mit dem alle zufrieden sein konnten, berichtete der Bürgermeister: „Wir waren uns letztlich einig, dass der Dulingsche Hof als Außenstelle zum Rathaus gehört.“ Damit habe er grünes Licht bekommen, die Kette bei der 50 Jahr-Feier des Bürgervereins tragen zu dürfen. Die Anwesenden reagierten auch hier mit erfreutem Beifall. Über lautstarken Applaus konnten sich die musikalischen Hauptakteurinnen des Abends freuen. Mit Unterstützung von Herbert Vieth, Leiter der Akademie Forum Artium, war es dem Bürgerverein gelungen zwei hochdekorierte Nachwuchskünstlerinnen für ein Gastspiel zu gewinnen. Mit einem beeindruckenden Ausflug in die musikalische Klassik begeisterten die aus Dresden stammende Pianistin Imke Lichtwark und die 15-jährige aus Kiew stammende Flötistin Maria Stavytska. „Das war ein außergewöhnlich schönes Hörerlebnis“, waren sich die Gäste des Bürgervereins einig: „Dass diese herausragend guten Künstlerinnen hier in Wallenhorst auf der Bühne waren, ist etwas ganz Besonderes. Beide werden in den nächsten Jahren sicher auf ganz großen Konzertbühnen zu hören sein.“ (H.)