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Vielleicht kommt er nun in drei oder vier Jahren

Ratsmehrheit lehnt Antrag für Biomarkt in geheimer Abstimmung ab –

Warten auf Bebauung der Grünen Wiese –

„Ihre Haltung widerspricht dem Willen der Bürger“ 

Es hätte spannend werden können. Bei der Entscheidung über einen Biomarkt am Lechtinger Kirchweg wurde im Gemeinderat geheim abgestimmt. Doch schon vor der Bekanntgabe des Ergebnisses war bei einem Blick auf die anwesenden Stimmberechtigten klar, dass es keine Überraschung geben wird. Aus den Reihen der Biomarkt-Befürworter von CDU, Grüne und FDP fehlten aus unterschiedlichen Gründen gleich vier Ratsmitglieder, so dass klar war, dass selbst die Stimme des einen oder anderen in dieser Frage schwankenden SPD- und CDW/W-Abgeordneten keine Mehrheit für den von der CDU eingebrachten Antrag pro Biomarkt bringen würde. Letztlich wurde somit der Beschlussvorschlag der Verwaltung mit 18 zu 12 Stimmen angenommen, das Vorhaben eines in der Region verwurzelten Unternehmers abzulehnen.

Zuvor war im Rat noch einmal deutlich geworden, wie unterschiedlich die Positionen der Ratsmehrheit aus SPD, CDW/W und Bürgermeister Otto Steinkamp sowie den anderen Fraktionen sind. In der Diskussion betonten zwar alle Redner, dass ein Biomarkt in Wallenhorst richtig und wichtig ist. Bei der Frage nach dem Wo und Wann gingen die Meinungen aber weit auseinander. Hubert Pohlmann begründete das „Nein“ der SPD-Fraktion damit, dass der Biomarkt ins Zentrum auf die Grüne Wiese gehört. „Dort wäre er auch für Fußgänger und Radfahrer sehr gut erreichbar“, ergänzte Christian Schiffbänker für die CDW/W-Fraktion. Mit dem Bau eines Biomarktes an anderer Stelle würde dieser Vorteil wegfallen.

„Der Lechtinger Kirchweg wäre ein idealer Standort. Der Investor würde hier sofort mit dem Bau anfangen, wenn er Grünes Licht bekommt“, betonte dagegen der CDU-Ratsherr Clemens Lammerskitten. Ein „Nein“ des Gemeinderates hätte zur Folge, dass die Bürgerinnen mindestens vier bis fünf Jahre auf einen Biomarkt warten müssten – wenn es dann überhaupt noch einen Investor dafür geben sollte. „Die Menschen wünschen sich, dass der Biomarkt so schnell wie möglich kommt. Wir sehen keine sachlichen Gründe, warum das nicht möglich sein soll“, betonte Alexander Strehl für die Grünen: „Ihre Haltung widerspricht dem Willen der Bürger“. Ähnlich argumentierte der FDP-Ratsherr Moritz Halbach: „Statt unnötig bürokratische Hürden aufzubauen, erwarten wir von der Verwaltung, dass sie den Biomarkt möglich macht“.

Es half alles nichts. Am Ende der engagiert geführten Diskussion setzte sich das Lager durch, das den Biomarkt auf der Grünen Wiese installieren möchte. Bürgermeister Otto Steinkamp hatte dazu jüngst bei einer öffentlichen Veranstaltung des Bürgervereins erklärt, dass er mit einem Zeitraum von bestenfalls drei bis vier Jahren rechnet, bis dort etwas Neues entstehen wird. Ob dazu dann auch ein Biomarkt gehören wird, muss sich noch zeigen. Unter den Interessenten, die sich ein Engagement auf der Grünen Wiese vorstellen können, sind dem Bürger-Echo zwar auch einer oder zwei bekannt, die sich dort einen Biomarkt vorstellen können. Feste Zusagen oder konkrete Pläne dafür gibt es aber noch nicht. (H.)


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