Machtwort des Ministers nach Besuch in Hollage –
Freude bei Schülern, Eltern und Lehrern –
Landesstraßenbaubehörde gibt Widerstand auf und will die passenden Schilder zeitnah installieren
„Endlich. Daran hatten wir schon fast nicht mehr geglaubt.“ Dass ihr Einsatz für Tempo 30 vor der Hollager Erich Kästner-Schule (EKS) nach vielen Jahren doch noch Erfolg hat, ist für die Elternvertreter „eine richtig gute Nachricht“. Auf Einladung der Schulleiterin Anne Stüken waren nach der erfreulichen News spontan mehrere engagierte Mütter zusammengekommen – auch, um sich bei dem ebenfalls anwesenden CDU-Landtagskandidaten Markus Kleinkauertz zu bedanken, der jüngst bei einem Wahlkampftermin von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann das offenbar entscheidende „gute Wort“ für das Tempolimit eingelegt hatte.
Fakt ist, dass der Minister sich die Situation bei seinem Besuch in Hollage angesehen und wenige Tage später per Eilanweisung entschieden hat, dass einige 100 Meter vor und hinter der Grundschule unverzüglich eine Tempo 30-Zone auf der hier vorbeiführenden Landesstraße einzurichten ist. Genau das war bislang stets von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr verhindert worden, deren oberster Dienstherr der Wirtschaftsminister ist. Dessen Machtwort hat nun zum Einlenken der Behörde geführt, bestätigte ein Sprecher auf Nachfrage des Bürger Echos: „Wir werden jetzt unser Einvernehmen für das von der Gemeinde Wallenhorst geforderte Tempolimit erteilen und die entsprechenden Schilder zeitnah aufstellen lassen.“
Wann dies genau geschehen wird, hänge davon ab, wann die benötigten Schilder zur Verfügung stehen. Dies sei gar nicht so einfach, da die Schilder den Zusatz enthalten müssen, dass Tempo 30 nur montags bis freitags zwischen 7 und 16 Uhr gilt. Das bedeutet, dass in den frühen Morgenstunden, am Abend sowie am Wochenende wie bisher mit bis zu 50 Stundenkilometern entlang der Schule gefahren werden darf, erklärt der Behördensprecher.
Bis die passenden Schilder gefunden und an der Hollager Straße aufgestellt werden, sollte es nun noch höchstens ein bis zwei Wochen dauern.
Wie lange die Eltern, Lehrer und viele andere Hollager Bürger für das Tempolimit vor der Erich-Kästner-Schule gekämpft haben, wurde bei dem Termin in der Grundschule auch bei einem Gespräch mit der ehemaligen Elternvertreterin Susanne van Alste klar, die der Tempo 30-Initiative schon seit mehr als sechs Jahren angehört. „Wir haben so viele Gespräche geführt und uns auch immer wieder mit Aktionen für den Schutz unserer Kinder eingesetzt – bislang immer ohne Erfolg.“ Dass der Knoten nun vom Wirtschaftsminister selbst durchschlagen wurde, ist für die aktuelle Elternvertreterin Kristina Kuhlmann kein Zufall: „Hier in Hollage war die CDU die erste Fraktion, die uns ohne wenn und aber unterstützt hat.“
Wer darüber hinaus an der positiven Entscheidung beteiligt war, könne den Kindern, Eltern und Lehrern letztlich egal sein. „Wir danken allen, die daran mitgewirkt haben“, betonten die anwesenden Mütter. Dass Tempo 30 vor der EKS dringend erforderlich ist, wird an diesem Vormittag schnell klar. Das in einem zur Straße hin gelegenen Raum stattfindende Gespräch muss immer wieder unterbrochen werden, wenn nur wenige Meter entfernt ein lautstarker Lkw vorbeirauscht. Bei dem wenig später folgenden Fototermin an der Straße hat es ein Autofahrer besonders eilig. „Der hatte sicher deutlich mehr als 50 Sachen drauf“, schüttelt Markus Kleinkauertz den Kopf: „Gut, dass hier künftig ein Tempolimit gilt.“ (H.)
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