Bürgerverein Wallenhorst: „Platz für 150 bis 200 Wohnungen“ –
Zusätzlicher Einzelhandel muss zur Ratshausallee und Alte Hofstelle geöffnet sein –
Die Aufenthaltsqualität insgesamt verbessern –
Autos sollen hauptsächlich in einer neuen Tiefgarage parken
„Diese Entwurfsvarianten sind eine ordentliche Grundlage“ oder „das sieht insgesamt gut und gelungen aus“: Die fast durchweg positiven Reaktionen der Ratsfraktionen auf die aktuellen Planungen für die Grüne Wiese machten bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses endlich Hoffnung, dass die Zeit des jahrelangen Stillstands für die Filetfläche im Wallenhorster Zentrum bald vorbei sein könnte. Die nächsten Schritte sind – inklusive einer für den 9. Juni terminierten öffentlichen Entwurfswerkstatt – nun für alle Beteiligten klar erkennbar festgelegt. Zum Jahresende 2022 soll demnach feststehen, was auf der Grünen Wiese entstehen soll.
Der Bürgerverein Wallenhorst begrüßt diese Entwicklung und möchte sich mit konstruktiven Anregungen zielführend und aktiv in die Diskussion einbringen. „Wir haben den Eindruck, dass nun die Zeit für eine einvernehmliche Lösung gekommen ist, die Wallenhorst nach vorn bringt und von einer großen Mehrheit der heimischen Bevölkerung akzeptiert wird“, betont Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann. Die von Bürgermeister Otto Steinkamp und der Verwaltung sowie weiten Teilen der Politik favorisierte Idee, auf der insgesamt über 17.000 Quadratmeter großen Fläche vor allem Platz für eine gemischte Wohnbebauung zu schaffen, findet „die volle Unterstützung des Bürgervereins Wallenhorst“. Demnach könnten auf der Grünen Wiese 150 bis zu 200 neue Wohneinheiten mit jeweils ca. 50 bis 100 Quadratmeter Wohnfläche entstehen, die einen ausgewogenen Ausstattungsmix bis zur Komfortwohnung bieten. Auch mit Blick auf die vermutlich weiter steigenden Gas- und Strompreise sollen die Wohnungen energiesparend nach KFW 40-Standard gebaut werden. „Der Bedarf nach modernem Wohnraum ist gerade im zentralen Bereich sehr hoch. Die Grüne Wiese ist hierfür ein idealer Standort.“
Knapp ein Viertel der Grundfläche könnte nach den Vorstellungen des Bürgervereins für gewerbliche Zwecke genutzt werden. Für diesen Bereich kann ein Konzept mit einem Discounter, Warenhaus, Biomarkt plus dazu passenden Einzelhändlern ebenso in Frage kommen wie die Ansiedlung weiterer kleinerer Geschäfte für Feinkost oder Haushaltswaren. „Entscheidend ist, dass mit den Neubauten eine gute Verbindung zur Ratshausallee und Alte Hofstelle geschaffen wird und die bestehende Bebauung harmonisch in die Planung integriert wird“, betont Karl-Heinz Bergmann. Für mehr Aufenthaltsqualität im Zentrum sollten nicht zuletzt auch ein oder zwei angemessen große Begegnungsplätze mit möglichst viel Grün sorgen, in dessen Umfeld auch Platz für ein Café und Restaurant mit Außengastronomie ist.
Wesentliche Knackpunkte für alle bereits bekannten und in Zukunft vorgestellten Konzepte sind für den Bürgerverein die Verkehrsführung sowie die Parkplatzsituation. „Diese wertvolle Filetfläche in bester Lage darf nicht für einen Großparkplatz verschwendet werden.“ Als Lösung spricht sich der Bürgerverein Wallenhorst für den Bau einer großzügigen Tiefgarage aus, die den überwiegenden Teil der Autos aufnehmen muss, die von den voraussichtlich rund 400 bis 500 neuen Bewohnern und den Einzelhandelskunden ins Zentrum gebracht werden. Um eine bequeme Erreichbarkeit und möglichst kurze Wege sicherzustellen, sollten alle Gebäude mit Fahrstühlen bis in die Tiefgarage ausgestattet werden.
Mit der Schaffung von Elektro-Ladestationen für Fahrräder und Autos soll zugleich die zunehmende Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger nach „grüner Energie“ gedeckt wie auch ein klares Zeichen für mehr Klima- und Umweltschutz gesetzt werden. „Das Ganze soll ein Ort sein, an dem sich die ortsansässigen Menschen wohl fühlen und den man gern zum Einkaufen und Verweilen besucht“, betont Karl-Heinz Bergmann. „Hier muss etwas entstehen, das die Wallenhorster gut finden und auch für Besucher von außerhalb attraktiv ist.“
Ein Investor, der die genannten Punkte umsetzen würde, ist bereits vor einigen Monaten an den Bürgerverein Wallenhorst herangetreten. Anders als frühere Projektentwickler sei dieser bereit gewesen, auf Augenhöhe mit den Beteiligten vor Ort zu sprechen und auch die Anregungen des Bürgervereins in die Planung aufzunehmen. Für den Investor spreche auch, dass dieser die gesamte Fläche von der Gemeinde kaufen würde und das Ganze auch nach der Fertigstellung komplett oder zum Teil weiter betreiben könnte. „Wir haben bislang einen sehr guten Eindruck und das Konzept auch schon Bürgermeister Otto Steinkamp und interessierten Fraktionsvorsitzenden vorgestellt“, berichtet Karl-Heinz Bergmann. Auch dort sei das Konzept erfreulicherweise mit großem Interesse und Zuspruch aufgenommen worden.
„Wir haben klare Ziele für die Zukunft der Grünen Wiese formuliert, die uns wichtig und offenbar auch realisierbar sind. Diesen uns jetzt vorliegenden Plan halten wir bereits für sehr gut. Falls in nächster Zeit ein Konzept präsentiert wird, das unsere Vorstellungen übertrifft, würden wir uns ebenfalls darüber freuen und wären selbstverständlich offen für weitere konstruktive Gespräche.“ (H.)
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