Bernard Süllow ist am 7. Dezember 2020 im Alter von 97 Jahren friedlich im Kreis seiner Familie gestorben. Für den Bürgerverein Wallenhorst und den Verfasser war gleich nach der traurigen Nachricht klar, dass seine zahlreichen Verdienste mit einem ehrenvollen Nachruf gewürdigt werden. Dabei soll eine persönliche Einschätzung ganz vorn stehen: Bernard Süllow war ein angenehmer und klar denkender Mensch, den man gern in seiner Nähe hatte.
Ein Blick auf sein Lebenswerk zeigt, dass Bernard Süllow viel angestoßen hat, was der Gemeinde bis heute gut tut. Er hat Wallenhorst unter anderem als stellvertretender Bürgermeister und langjähriges Ratsmitglied nach vorn gebracht. Als Mitbegründer des Bürgervereins Wallenhorst und der Wählergemeinschaft hat er die Kommunalpolitik und das gesellschaftliche Leben der Gemeinde über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt. Der Bürgerverein Wallenhorst ist stolz, Bernard Süllow zu seinen Ehrenmitgliedern zählen zu dürfen.
Bernard Süllow war in vielen Bereichen ein Leistungsträger mit Herz und Verstand. Die Liste seiner Verdienste ist lang. Als verlässlicher Macher und Team-Worker zählte er seit den sechziger Jahren zu den Motoren für eine stetig wachsende Gemeinde, die sich mit großzügigen Wohn- und Gewerbegebieten sowie bestens ausgestatteten Kindergärten, Schulen und Sportstätten zu den Vorzeigekommunen im Landkreis Osnabrück entwickelte. Vieles von dem, was bis heute die gute Lebensqualität in der Gemeinde Wallenhorst ausmacht, hat Bernard Süllow mit aufgebaut.
Dabei ist er stets seiner Lebenshaltung treu geblieben. „Er war ein lebensbejahender, verantwortungsbewusster und aufrichtiger Mensch“, heißt es in der Rede, die auf seiner Trauerfeier gehalten wurde. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Auch im Bürgerverein Wallenhorst hat sich Bernard Süllow mehr als 40 Jahre mit großem Einsatz und Erfolg für die Menschen seines Heimatorts eingesetzt. Als Gründungsmitglied war er von Anfang an in verschiedenen Funktionen eine wichtige Stimme des Bürgervereins – immer mit einer klaren Meinung, sowie mit Respekt und einem freundlichen Wort für Andersdenkende. Bei aller Kritik am Geschehen in der kleinen und großen Politik hat Bernard Süllow immer konstruktive Lösungen gesucht – und zumeist auch gefunden. In seinen letzten Lebensjahren brachte ihn nur eine Person richtig auf die Palme: Wenn das Gespräch auf den US-Präsidenten Donald Trump kam, konnte der sonst freundliche und friedfertige Senior richtig böse werden.
Sehr viel lieber sprach Bernard Süllow über seine Zeit als Funker in der legendären JU 52, mit der er im 2. Weltkrieg nach Einsätzen in mehreren Ländern von den Alliierten abgeschossen worden war. Die Liebe zur Fliegerei ist ihm auch danach erhalten geblieben. Ein letzter Flug mit der alten Tante JU war bis zuletzt eines seiner Lebensträume – der leider unerfüllt blieb, berichtet sein Sohn Martin Süllow: „Zu seinem 95. Geburtstag hatten wir schon ein Ticket für die letzte noch fliegende Maschine fest gebucht. Kurz vorher wurde dann aber entschieden, dass es keine JU 52-Flüge mehr geben darf.“
Bernard Süllow nahm‘s – wie man ihn kennt – mit Fassung und einer Prise Humor. Seine positive, den Menschen zugewandte Grundeinstellung hat er sich auch danach erhalten. Der Verfasser möchte zum Abschluss nur noch Eines sagen: „Danke für Alles. Schade, dass du nicht mehr da bist.“ (H.)
„Wallenhorster und Weltbürger“
Wie sehr uns Bernard Süllow als angenehmer und engagierter Mensch fehlen wird, betonen viele langjähriger Freunde und Weggefährten. Für den langjährigen Geschäftsführer des Bürgervereins Wallenhorst, Karl-Heinz Voerste, war er „einer meiner besten Freunde“. Bernard Süllow habe unglaublich viel für unsere Gemeinde geleistet. „Er war ein liebenswerter Mensch und immer da, wenn man ihn brauchte.“
Ähnliche Erfahrungen hat auch Heinz Langener gemacht: „Bernard war ein aufrechter und ehrlicher Freund, auf den man sich hundertprozentig verlassen konnte.“ Seine stets freundliche, offene Art werde ihm und vielen anderen ebenso fehlen, wie die vielen interessanten Geschichten aus etlichen Ländern der Welt, die Bernard Süllow auf seinen zahlreichen Reisen kennengelernt hat.
Auch Hans Riepenhoff behält Bernard Süllow als angenehmen und verlässlichen Menschen in Erinnerung. Im Vorstand des Bürgervereins Wallenhorst habe er immer sehr gern und vertrauensvoll mit ihm zusammengearbeitet. Bernard Süllow habe sich hier noch bis zuletzt mit seinen konstruktiven Ideen und seiner Tatkraft eingebracht. „Dass er nicht mehr unter uns ist, erfüllt mich mit tiefer Trauer.“
Sein Sohn Martin Süllow berichtet, dass seinem Vater wenige Tage vor seinem Tod noch eine große Sorge genommen worden ist: „Meiner in Nicaragua lebenden Schwester ist es nach Wochen und Monaten der Ungewissheit gelungen, einen Flug nach Deutschland zu bekommen.“
Dass das Wohl Anderer für ihn im Vordergrund stand, passe zu seinem Vater, der abgesehen von seinem ehrenamtlichen Engagement in der Kommunalpolitik und für den Bürgerverein Wallenhorst auch viele andere Initiativen etwa für den Arten- und Naturschutz unterstützt hatte. Auf die Frage, wie er Bernard Süllow in einem Satz charakterisieren würde, antwortet sein Sohn nach kurzer Überlegung so: „Er war im besten Sinne ebenso Wallenhorster wie Weltbürger.“ (H.)
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