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Der Weg zum schützenden Pieks

Ein Besuch im Wallenhorster Impfzentrum: Ab dem 1. Februar sind dort bis zu 1.000 Impfungen pro Tag möglich – Derzeit sind die Impf-Teams in Pflege- und Altenheimen unterwegs

Das Gebäude ist geöffnet. Vor dem Eingang sind an diesem Vormittag mehrere Fahrzeuge zu sehen. Auf den ersten Blick scheint es so, dass in dem Impfzentrum im ehemaligen „Toys R Us“-Markt nahe der Borsigstraße bereits fleißig geimpft wird. „Das ist leider nicht so. Es macht überhaupt keinen Sinn, schon jetzt hierher zu kommen.“ Peter Hengelage muss es wissen. 

Der Malteser-Mitarbeiter ist stellvertretender Leiter des Wallenhorster Impfzentrums, das ab dem 1. Februar neben Standorten in Osnabrück und Georgsmarienhütte eine der drei Anlaufstellen für Impfwillige aus der Stadt und den Landkreis Osnabrück ist.  

Das Wallenhorster Impfzentrum wird unter Federführung des Landkreises Osnabrück von den Maltesern betrieben. Insgesamt sorgen dort 24 Mitarbeiter dafür, dass pro Tag bis zu 1.000 Menschen geimpft werden können – sobald genügend Impfstoff verfügbar ist. Derzeit ist der Großteil der Fachleute auf mehrere Impf-Teams verteilt in Alten- und Pflegeheimen unterwegs. Am Mittwoch, 13. Januar, war in rund 50 Prozent dieser Einrichtungen die erste von zwei Impfungen abgeschlossen, die für einen wirksamen Corona-Schutz erforderlich sind. 

In dem Wallenhorster Impfzentrum werden ab dem 1. Februar wie überall in Niedersachsen zunächst Menschen über 80 Jahre geimpft. Sie dürfen von maximal einer Person in das Impfzentrum begleitet werden, die dann in der Regel aber noch keinen Anspruch auf eine Impfung hat. Impf-Termine werden ab dem 28. Januar über die Rufnummer 0800/9988665 über die Impf-Hotline des Landes Niedersachsen vergeben, die montags von 8 bis 20 Uhr erreichbar ist. Alternativ kann dafür auch ein Internet-Portal genutzt werden, das derzeit eingerichtet wird. Ohne einen bestätigten Termin erfolgt kein Einlass in das Impfzentrum und natürlich auch keine Impfung. 

Das Bürger-Echo wollte gern vorab wissen, wie der Besuch in dem Impfzentrum abläuft. Auf Vermittlung des Landtagsabgeordneten Clemens Lammerskitten erfolgte schon wenige Tage nach der Anfrage am 13. Januar eine informative Führung unter der Leitung der Malteser-Fachleute. „Was wollen Sie wissen. Wir sind für alle Fragen offen“. Gleich zu Beginn des Termins macht Peter Hengelage mit seinem Team klar, dass er den Bericht im Bürger-Echo als „willkommene Möglichkeit“ für eine möglichst gute und breite Information über die Corona-Impfung sieht.

In dem weitläufigen, früher für den Verkauf von Spielzeug genutzten Gebäude an der Borsigstraße muss man für die Corona-Impfung insgesamt fünf Stationen durchlaufen. Als Erstes erfolgt die Anmeldung, für die man seinen Personalausweis und die von der zentralen Hotline vergebenen Terminbestätigung mitbringen muss. Aus Sicherheitsgründen wird durch medizinisches Fachpersonal gleich an der ersten Station eine Fiebermessung bei den Besuchern durchgeführt. Bei einer erhöhten Temperatur oder sonstigen Anzeichen für eine Corona-Infektion muss man das Gebäude sofort über einen eigens eingerichteten Notausgang verlassen. 

Alle anderen Besucher bekommen an der Anmeldung einen Fragebogen, in dem sie unter anderem Angaben über mögliche Allergien und andere gesundheitliche Probleme machen sollen. Der in einem mit funktionellen Stühlen ausgestattete Wartebereich ausgefüllte Laufzettel wird dann bei der zweiten Station – der Registratur – abgegeben. Für Fragen stehen geschulte Mitarbeiter bereit, die auch den weiteren Weg zur dritten Station weisen, wo ein Vorgespräch mit einem Arzt stattfindet. „Dort kann man alle Fragen rund um die Impfung stellen“, erklärt Peter Hengelage. 

Wenn der Impfung aus ärztlicher Sicht nichts entgegensteht, geht es zur entscheidenden vierten Station, wo der schützende Pieks mit dem Impfstoff erfolgt. Anschließend muss man sich abmelden und kann sich in einem geschützten Bereich ein wenig erholen. „Wir empfehlen, dass man sich vor der Heimfahrt noch eine Viertelstunde Zeit zum Ausruhen nimmt“, betont der Malteser-Fachmann Peter Hengelage. Er geht davon aus, dass der Impftermin von der Anmeldung bis zum Pieks im Schnitt rund 30 Minuten dauern wird. 

Nach drei Wochen erfolgt in dem gleichen Impfzentrum die zweite Impfung. Den Termin dafür bekommt man schon zusammen mit dem ersten Termin von der zentralen Hotline. Zur Sicherheit gibt es für die Besucher bei der Abmeldung im Impfzentrum einen Erinnerungszettel, auf dem der zweite Impftermin noch einmal aufgeführt ist. „Doppelt hält besser“, sagt Peter Hengelage mit einem freundlichen Lächeln: „Wir sind gut vorbereitet und hoffen, dass bald genügend Impfstoff für alle verfügbar ist.“

Das Fazit ist für den Berichterstatter nach knapp einer Stunde klar: Ein Wohlfühl-Termin ist der Besuch im Impfzentrum schon wegen der betont funktionalen Räumlichkeiten sicher nicht. Dank des genau ausgefeilten Ablaufs und der qualifizierten Betreuung kann man sich dort aber sicher aufgehoben fühlen. Eine Frage blieb aber auch nach dem sehr offenen Info-Gespräch offen. Wo genau der derzeit noch knappe Impfstoff gelagert wird, sagten die Malteser-Mitarbeiter übrigens nicht. Sie haben dazu nur so viel verraten: „Der ist an einem sicheren Ort gelagert und schnell verfügbar.“ (H.)   


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