Bundesverdienstkreuz für Alfred Lindner: „Du hast diese Ehrung wirklich verdient“
Was im Leben wirklich wichtig ist, war dem gerade mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Alfred Lindner erst einige Minuten nach der Ehrung richtig anzusehen. Mit dem gerade überreichten Verdienstorden am Revers sitzt er im festlich geschmückten Lingemann-Saal still und glücklich lächelnd neben seiner Tochter am Ehrentisch. „Wie schön wäre es, wenn meine liebe Frau das noch erlebt hätte“, sagt er mit leiser Stimme. In den vier Jahren nach ihrem Tod schmerze ihn der schlimme Verlust jeden Tag aufs Neue.
„Natürlich ist heute ein schöner Tag für mich“, hatte Alfred Lindner wenige Minuten zuvor in einer kurzen Dankesrede betont: „Aber ohne meine Frau wird es für mich nie wieder so sein wie früher.“ Die wegen der Corona-Beschränkungen an diesem Abend auf 25 Teilnehmer beschränkte Runde reagierte mit langem, sichtlich bewegtem Applaus. Sie erhoben sich dafür von ihren Plätzen, um Alfred Lindner auch damit ihre Anerkennung zu zeigen.
Welch große Verdienste Alfred Lindner als engagierter Lehrer, kompetenter Ausbilder und nicht zuletzt als Ehrenamtlicher in der Kommunalpolitik erworben hat, hatte zunächst Bürgermeister Otto Steinkamp in seiner Laudatio berichtet. Alfred Lindner habe in mehr als 30 Jahren Ratsarbeit und zuletzt auch als stellvertretender Bürgermeister eindrucksvoll bewiesen, dass er ein Vorbild für andere ist. Nicht zuletzt habe er sich stets besonders für seinen Heimatort Rulle eingesetzt und dort vieles positiv bewegt. Für ihn sei die Auszeichnung eine große Freude, erklärte der Bürgermeister: „Alfred, du hast das wirklich verdient.“
Dass er Alfred Lindner vor allem als „angenehmen und stets verlässlichen Menschen“ schätzt, betonte der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Middelberg: „Dein Wort hatte für mich immer Gewicht. Wenn du von etwas überzeugt bist, kann man voll und ganz auf dich zählen.“ Neben schönen Erlebnissen am Wahlkampfstand mit einer guten Versorgung vor dem Getränkemarkt erinnere er sich auch gern an manchen modischen Farbtupfer, für den Alfred Lindner immer wieder gern gesorgt hat: „Deshalb wollte ich heute eigentlich auch meine schönste Krawatte auswählen“, berichtete Matthias Middelberg zur Freude der Besucher: „Leider war da eine Motte drin, sodass ich eine Alternative finden musste.“ Mit dem gewohnt geschmackvollen Accessoire von Alfred Lindner könne er damit natürlich nicht mithalten.
Als langjähriger Nachbar würdigte Heinrich Robben seinen Freund Alfred Lindner in erster Linie aus persönlicher Sicht. „Du bist immer da, wenn man dich braucht.“ Als eines von vielen Beispielen berichtete Robben von einem schneereichen Heiligabend-Vormittag, an dem alle Zufahrtsstraßen unpassierbar waren: „Kurz nachdem ich Alfred angerufen hatte, kam er als Beifahrer eines großen Räumtraktors vorbei, den er zuvor organisiert hatte. Am Nachmittag waren die Straßen dann dank Alfreds Einsatz frei.“
Für die Zukunft würde er dem Geehrten nur eines auf den Weg gegeben: „Lieber Alfred, bitte bleib so, wie du bist.“
Für die stilvolle Verleihung des Bundesverdienstkreuzes war eigens die Landrätin Anna Kebschull nach Rulle gekommen. Sie würdigte die zahlreichen Verdienste des Geehrten und verwies vor allem auf dessen großes Herz für das Ehrenamt und seine Mitmenschen. Dass sie als Grünen-Politikerin einen langjährigen überzeugten Christdemokraten auszeichnet, sei für sie in diesem Fall „ein richtig schönes Erlebnis“. Alfred Lindner habe immer bewiesen, dass für ihn die Sacharbeit über Parteigrenzen hinaus im Vordergrund steht: „Solche Menschen wie Sie brauchen wir – in Rulle, Wallenhorst und darüber hinaus.“ (H.)
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