Bürgermeister informiert Fachausschuss: Konzept soll bis zum Herbst 2021 fertiggestellt sein –
Federführendes Fachbüro ist bereits bestimmt –
Kritik vom Grünen-Fraktionschef
Die Grundstücke auf der Grünen Wiese sind inzwischen komplett im Besitz der Gemeinde. Nach einer 500.000,- Euro-Zahlung an ein Hamburger Investorenbüro kann es dort nun auch mit einer Neuplanung vorangehen. „Wir sollten jetzt nach vorn schauen und gemeinsam eine gute Lösung für das Zentrum finden.“ Den aus seiner Sicht besten Weg zu einem Konzept für die künftige Nutzung der Grünen Wiese hat Bürgermeister Otto Steinkamp in der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses mit einem dreistufigen Fahrplan vorgestellt.
Demnach soll bereits Anfang November ein mit externen Fachbüros besetztes Expertenteam innerhalb eines zweitägigen Workshops zu Wallenhorst passende Nutzungsideen formulieren. Mit der Auswahl der Fachleute und der Federführung des Verfahrens hat der Bürgermeister bereits genau das Fachbüro beauftragt, das jüngst das politisch und juristisch umstrittene Einzelhandelskonzept für die Gemeinde Wallenhorst erstellt hatte. Mit dem Vertrauen in auswärtige Expertenteams möchte der Bürgermeister sicherstellen, dass geeignete Ideen für die Zukunft der Grünen Wiese durch „unabhängige und unvoreingenommene Fachleute“ entwickelt werden.
Die Experten-Vorschläge sollen dann am zweiten Tag des Treffens den Ratsmitgliedern vorgestellt werden. Kurze Zeit später haben in der zweiten Stufe des Verfahrens auch die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit zur Stellungnahme. Die Bürgerbeteiligung soll schon im November und Dezember vorwiegend online stattfinden. Im Anschluss sollen Anfang 2021 die entwickelten Ideen und Anregungen in einem gemeinsamen Workshop der beteiligten Fachbüros und der Politik zu einem Konzept zusammengefasst werden, das allen Anforderungen gerecht wird.
Bis zum Herbst 2021 soll dann ein Konzept für die Grüne Wiese fertiggestellt sein, das Grundlage für die Einleitung eines Verfahrens zur Auswahl eines möglichen Investors sein soll. Das letzte Wort hat dabei stets die Politik, stellte Bürgermeister Otto Steinkamp fest. Im Bau- und Planungsausschuss war dessen ungeachtet kein Beschluss der Ratspolitiker über den Grüne Wiese-Fahrplan vorgesehen, da dieser vom Bürgermeister im Rahmen einer Mitteilungsvorlage vorgestellt wurde. Die Ratsmitglieder konnten dazu zwar Fragen stellen. Eine Abstimmung gab es aber nicht.
Eine Diskussion über die Bürgermeister-Vorschläge blieb im Fachausschuss denn auch weitgehend aus. Allein der Grünen-Fraktionschef Dr. Arnulf Nüßlein meldete sich mit einigen kritischen Nachfragen zu Wort. Zwar seien auch die Grünen erfreut, dass die Gemeinde nun endlich mit einer neuen Planung für die Grüne Wiese beginnen kann. An dem nun vorgelegten Verfahren störe ihn aber, dass der Bürgermeister die Politik nicht bei Auswahl des federführenden Fachbüros beteiligt hat, betonte der Grünen-Fraktionschef. Zudem wundere es ihn, dass nicht zuerst nachgefragt werden soll, was sich die Bürgerinnen und Bürger selbst für das Wallenhorster Zentrum wünschen: „Eigentlich sollte eine Bürgerbefragung am Anfang des Planungsverfahrens stehen.“
Genau das wäre nach Ansicht von Bürgermeister Otto Steinkamp der falsche Weg. „Mit einer Bürgerbefragung zu Beginn des Verfahrens könnte eine Erwartungshaltung erzeugt werden, die wir dann möglicherweise nicht erfüllen könnten.“ Das externe Expertenteams könne mit seinem Fachwissen dagegen zuverlässig beurteilen, was auf der Grünen Wiese möglich und sinnvoll ist. (H.)
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