„Das war ein interessanter neuer Ansatz. Uns hat das sehr gut gefallen.“ Die Ratspolitiker Marion Müssen, Alfred Lindner und Alfons Schwegmann waren sich bei der 44. Wallenhorster Mahlzeit über
Parteigrenzen hinweg einig: „So macht das Grünkohlessen noch mehr Spaß.“ Der große Applaus und die zahlreichen Zugabe-Rufe hatten zuvor gezeigt, dass der Bürgerverein Wallenhorst mit seinem
diesmal etwas anderen Musikprogramm genau richtig lag.
Nach mitreißenden rock-popigen Klängen des Wallenhorster Blasorchesters verwandelte das Wallenhorster Nachwuchsensemble der Percussion-Band „Greenbeats“ den festlich geschmückten Lingemann-Saal
in eine beeindruckende Percussion-Erlebniswelt. „Das war richtig Klasse“, betonte auch Lingemann-Inhaber Bernd Seeger. „Einen solch starken Auftritt bekommt man sonst nur in großen Städten wie
Hamburg oder Berlin zu sehen“, berichteten einige jüngere Besucher. Gestärkt mit dem gewohnt leckeren Lingemann-Grünkohl und dazu passenden Erfrischungen ließen es sich die mehr als 100
Mahlzeit-Teilnehmer während der beiden Auftritte gut gehen. Viele von ihnen nutzten diesen angenehmen Abend auch nach Abschluss des offiziellen Programms für Gespräche in geselliger Runde über
aktuelle Wallenhorster Themen. Der erste Höhepunkt des Abends war natürlich auch in diesem Jahr die Proklamation des neuen Grünkohlkönigs des Bürgervereins Wallenhorst. Zur besten Tagesschau-Zeit
lüftete Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann das mit Spannung erwartete Geheimnis, wer das Grünkohlvolk 2019 anführen wird: Mit dem langjährigen Ehrenamtsbeauftragten der Gemeinde Wallenhorst
Karl-Heinz Ast wurde ein Regent ausgewählt, der sich mit Menschen und Musik in unserer Region sehr gut auskennt. Gestärkt durch die „große Ehre der Königswürde“ gehe er in ein ereignisreiches
Jahr 2019, betonte Karl-Heinz Ast in einer ersten spontanen Reaktion. Als Vorsitzender des Kreismusikverbands Osnabrücker Land wird er im kommenden Sommer mehrere hundert Musikgruppen und viele
tausende Besucher zu einem internationalen Musikfest in Osnabrück begrüßen.
In seiner Antrittsrede begeisterte der neue Grünkohlkönig anschließend unter anderem mit einem persönlichen Erfahrungsbericht über die unterschiedlichen Anbaugebiete, Rezepte und Geschmacksnoten
der Palme des Nordens.
Mit Blick auf die im nahen Südoldenburg bis zu zwei Meter hohen Pflanzen empfahl Karl-Heinz Ast dem anwesenden Bürgermeister Otto Steinkamp die derzeit brach liegende Grüne Wiese im Wallenhorster
Zentrum für „einen schönen Palmengarten mit Grünkohl“ zu nutzen. Den Entscheidern in Politik und Verwaltung könne die Ernte und der dann mögliche Verzehr des gesunden und schmackhaften Gemüses
nur gut tun: „Auch in Wallenhorst kann Grünkohl ein Jungbrunnen für Leib und Seele sein.“
Lang anhaltender Beifall machte deutlich, dass Karl-Heinz Ast mit seinem Vorschlag genau den Geschmack des Wallenhorster Grünkohlvolks getroffen hatte.
Ähnlich groß war zuvor die Zustimmung für die scheidende Grünkohlmajestät Guido Pott gewesen. Der Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker hatte in seiner Abschiedsrede über die
Erfolgsgeschichte der von ihm geführten Wallenhorster GRÜKO berichtet. „Es ist mir und meinen Ministern vortrefflich gelungen, die Tradition des Grünkohls in Wallenhorst zu verankern.“ Allerdings
müsse er als Politiker auch eingestehen, gegenüber dem Grünkohlvolk nicht alle Wahlversprechen gehalten zu haben. So habe das Land Niedersachsen den bei seiner Proklamation 2018 von ihm
versprochenen neuen Feiertag zwar inzwischen eingeführt: „Leider ist dies aber nicht der Tag des Grünkohls am letzten Freitag im Januar geworden.“
Das froh gestimmte Grünkohlvolk nahm das keineswegs übel und verabschiedete Guido I. und sein Regierungsteam mit freundlichen Applaus und einem lautstarken „Hoch auf den Grünkohl“.